Der Schleierseitling Panellus patellaris:

Selten, übersehen oder in Ausbreitung begriffen?

 

Johannes A. Schmitt[1]

unter Mitarbeit von Ulf Heseler[2]

 

     1  Einleitung: Im Rahmen der Pilzaufnahmen in Probeflächen des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes „Holzhauser Wald“ bei Türkismühle (Schmitt 2009) wurden vom Autor mehrere Standorte des Schleierseitlings, Panellus patellaris, entdeckt. Da diese Art bis dato im Saarland noch nicht nachgewiesen war (Schmitt 2007) und im Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (Krieglsteiner 1991, Karte 2110) nur wenige Fundpunkte für Deutschland dokumentiert sind, soll hier eine dezidierte Beschreibung dieser seltenen Pilzart mit Diskussion ihrer Vorkommen, Verbreitung und Ökologie gegeben werden.

 

     2  Taxonomie von Panellus patellaris: Der interessante und selten gefundene Schleierseitling wurde erstmals von Elias Magnus Fries 1838 unter dem Namen Panus patellaris beschrieben (Fries 1838: 400), wohl wegen seiner umgekehrt Tassen- bzw. Teller-artigen Gestalt der reifern Fruchtkörper. Aufgrund einiger, von Panus-Arten abweichender Merkmale wurde die Art von Kuntze 1898 in die Gattung Pocillaria überführt. Der gleiche Pilz wurde 1859 von Berkeley & M.A. Curtis ein zweites Mal unter dem Namen Panus operculatus beschrieben – „der mit Deckel versehene“, d.h. junge Fruchtkörper mit häutigem Velum partiale über der Lamellenschicht. Kuntze führte ihn dann 1898 als Pocillaria operculata, so dass sich bei ihm zwei Taxa für den gleichen Pilz finden. Earle stellte später dann  für den Schleierseitling 1909 die monotypische Gattung Tectella auf. Murrill führte ihn 1915 unter dem Binomen Tectella operculata. Konrad & Maublanc stellten den Schleierseitling 1924 dann in die Gattung Panellus als Panellus patellaris (Fr.) Konr. & Maubl. 1924, eine Umkombination, die nach der gut begründeten Argumentation von Ludwig (2001) als gültiger Name aktuell akzeptiert werden sollte, obwohl er im Index Fungorum noch als Tectella operculata (Berk. & M.A. Curtis) Earle 1909 [1906] geführt und von Reijnders (1983) aufgrund seiner Fruchtkörper-Entwicklung als einzigartig angesehen wurde. Es sei noch erwähnt, dass Pilát die Art 1935 der Gattung Pleurotus zuordnete. Die 1981 noch abgegrenzte var. latispora Lib.-Barnes 1981 wird aktuell wegen nur gering abweichender Merkmale nicht mehr anerkannt. Weitere, in früherer Literatur beschriebene Tectella-Arten werden heute anderen Gattungen zugerechnet: T. luteohinnulea G. Stev. 1964 zu Hohenbuehelia, T. phellodendri Singer 1943 zu Pleurotus. R. Singer als Authorität auf dem Gebiet der pleurotoiden Blätterpilze weltweit merkt bei der Gattung Tectella kritisch an: „Only one species is well known“ (= T. patellaris). Dezidierte Beschreibungen des Schleierseitlings, oft mit Abbildungen der Mikromerkmale und/oder mit farbigen Abbildungen bzw. Fotos, finden sich sich z.B. in Candoussau (1974), Gminder & Krieglsteiner (2001), Horak (1968), Knudsen & Vesterholt (2008), Ludwig (2000, 2001), Pätzold & Schätzle (in Krieglsteiner 1983), Pilát (1935), Singer (1986), sowie in den Bestimmungs-Werken von  Gröger (2006), und Moser (1983).

 

     3  Weltweite Verbreitung von P. patellaris: Panellus patellaris wird in der von uns durchgesehenen Literatur in ganz Europa als sehr selten angegeben:

-         Dänemark: In Flora Danica (tab. 1075, nach Pilát 1935).

-         Deutschland: Für Westdeutschland wurde der Schleierseitling erstmals von H. Schwöbel in einem lange aufgelassenen Niederwald des Oberrheingebietes zwischen Karlsruhe und Ettlingen nachgewiesen, wobei der Standort inzwischen erloschen ist, da das Gebiet mit Fichten aufgeforstet wurde (Pätzold 1987). In den Jahren 1981 bis 1998 kamen Funde aus lange aufgelassenen Niederwäldern mit Waldweide-Bewirtschaftung (in Pätzold 1983 als „überalterte, natürlich entstandene Corylo-Alneten bezeichnet) in 8 MTB-Quadranten von Baden-Württemberg (5 Rasterpunkte im MTB-Netz), insbesondere durch Pätzold & Schätzle (in Krieglsteiner 1991, 2001, Krieglsteiner et al. 1983, Pätzold 1987, 2009), hinzu. 1982 wird im Schwarzwald bei Büchereck, nahe dem Farrenkopf, von einem Massenvorkommen an Hasel mit Tausenden von Fruchtkörpern berichtet, wobei in den angrenzenden Luzulo-Fageten keine Funde gelangen. Inzwischen sind einige dieser Fundgebiete durch Kahlschlag bzw. durch Aufforstung mit Nadelgehölzen erloschen. Weitere Funde wurden von Winski (1987) dokumentiert: 1 Fund in einem Traubenkirschen-Eschen-Auenwald der Oberrheinebene, während in dortigen Eichen-Ulmen-Auenwäldern und Sternmieren-Eichen-Hainbuchen-Wäldern keine Nachweise gelangen. In den Hasel-reichen Niederwäldern des mittleren Schwarzwaldes hingegen fand er Tectella operculata an 5 weiteren Stellen. Ein Fund in Bayern (MTB 7046) stammt aus dem Böhmerwald an der Grenze zur Slowakei. Der Fund bei Finsterwalde in Brandenburg aus dem Jahr 1888 war der Erstnachweis für Deutschland überhaupt, während aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen bisher keine Funde bekannt sind (Kreisel 2009).

-         Finnland: z.B. am 6.1.1886 an Erle (leg. Karsten); selten, regional verschwunden (Knudsen & Vesterholt 2008, www.wsl.ch/eccf/candlist...).

-         Frankreich: am 22.10.1973 in den atlantiknahen Pyrenäen an Hasel (Candoussau 1974), im Südosten Frankreichs in Haute-Saône an Hasel in 600 m Höhe und in den franzöischen Hochalpen nahe der Grenze zu Italien an Grün-Erle (Perrin 1979, Cavet & Moreau 1994, Lamoure 1995, www.wsl.ch/eccf/candlist...); P. patellaris wird als sehr selten und gefährdet eingestuft (www.wsl.ch/eccf/cand-list...).

-         Großbritannien: an Ästen von Rotbuche und Kirsche, selten (Rea 1922); bei Pilát (1935) werden die Vorkommen als zweifelhaft angesehen.

-         Norwegen: in der norwegischen Finnmark bis knapp südlich des 70. Breitengrades; selten, wohl gefährdet (Knudsen & Vesterholt 2008, www.wsl.ch/eccf/candlist...).

-         Österreich: an Grün-Erle im subalpinen Bereich, schon 1925 von Litschauer gefunden; aktuell 2 Rasterpunkte, siehe Datenbank der Pilze Österreichs, Dorninger 1993, www.wsl.ch/eccf/candlist...

-         Polen: Ein Fund bei Posen aus dem Jahr 1931 (in Wojewoda 2003, nach Kreisel 2009).

-         Schweden: z.B. Femsjo (leg. Lindberg, nach Pilát (1935); selten (Knudsen & Vesterholt 2008).

-         Schweiz: Am 8.10.1995 im Tessin auf Grün-Erle (Cucchi 1997);  der Pilz gilt als stark gefährdet (Rote Liste Großpilze 2007, www.wsl.ch/eccf/candlist...).

-         Slowakei + Tschechien: Funde in den Jahren 1929, 1935 von Pilát (1935) in Bergwäldern, überwiegend an Rotbuche, seltener Eiche; selten.

 

Funde in Asien:

-         Russland: in Nord- und West-Sibirien sehr häufig an Alnus fruticosa (nach Knudsen in Cucchi 1997); schon Mukhin (1993) weist auf die Hauptverbreitung in Erlen-Gebüschen der arktisch-alpinen Gebiete hin; vor 1935 auch von Pilát (1935) bei Atschinsk gefunden; auch an der Nordost-Küste des Baikal-Sees in Süd-Sibirien wurde der Pilz von Nezdoyminoho (1966, 1968, 1969) nachgewiesen (in www.cybertruffle.org...).

-         China: In Tai (1979) und Teng (1996) für China angegeben.

 

Funde in Nord-Amerika:

-         Kanada: O.K. Miller jr. fand den Pilz einmal bei Alcan Hry im Yukon Territory (www.edps.biostat...).

-         USA: weit verbreitet, aber nicht häufig an Totholz und gefallenen Ästen von Laubhölzern wie Erle, Rot-Buche, Birke, Weide; v.a. in der borealen Zone im Nordosten der USA (Neu-England), in Tennessee (Buffalo-Mountain-Park), (Bessette, Bessette & Fischer 1997, Brown 2003, edps.biostat.wisc.edu/..., etsu/biology/friendsofnature..., Lincoff 1981, Pilát 1935).

 

Funde in Australien:

-         Mehrere Nachweise gegen Ende des 19. Jahrhunderts, berichtet von Bailey, Cooke und McAlpine (in www.rbg.vic.gov.au/dppages/...).

 

     In der durchgesehenen Literatur und im bei der Suche Internet fanden sich dagegen keine Fundhinweise für Japan, Südost-Asien, N-Afrika oder Süd-Amerika.

 

     4  Funde von P. patellaris im Saarland: Und so dauerte es auch im mykologisch gut untersuchten Saarland bis zum Jahr 2004, ehe der erste Fund dieser interessanten Blätterpilzart glückte, damals aber nicht erkannt wurde. Trotz über 40jähriger Beschäftigung mit holzbesiedelnden Großpilzen und dem regelmäßigen Besuchen von Nieder- und Mittelwäldern ist dem Autor der Schleierseitling bis zum Jahr 2007 nie begegnet, obwohl gerade im Winter besonders auf Pilze an Holz geachtet wurde. Erst bei der intensiven mykologischen Untersuchung von 13 Probeflächen im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Holzhauser Wald“ bei Türkismühle (nördliches Saarland) durch den Autor im Rahmen eines Forschungsprojektes des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz des Saarlandes (Publikation in Vorber.) wurde dann der Schleierseitling im Herbst 2008 gleich mehrfach gefunden. Bei der Jahrestagung der „DELATTINIA“ am 7.11.2008 in Reden stellte der Autor dann die Funde mit Fotos vor, davon ausgehend, daß es Erstnachweise für das Saarland wären. Kurz danach berichtete Ulf Heseler, daß er diese Pilzart wohl schon im Winter 2004 im Woogbachtal bei Ensheim an einem alten Haselstrauch gesehen, sie aber damals nicht erkannt und auch keinen Beleg aufgehoben hatte. Die Nachsuche an dem noch existierenden alten Haselstrauch am 8.11.2008 war erfolgreich: Einige Fruchtkörper von Panellus patellaris waren an einem toten, noch stehenden dickeren Stamm zu finden. Erfreut über diesen Fund wurden nun von Heseler und Schmitt, z.T. mit weiteren Mitarbeitern, in mehreren MTB-Quadranten gezielt nach Fruktifikationen des Schleierseitlings Ausschau gehalten, wobei U. Heseler bei seinen winterlichen Exkursionen zur Moos-Kartierung besonders viele Funde gelangen. Die Ergebnisse bis Mitte April 2009 sind in Tabelle 1 zusammengestellt.

 

     Trotz einer Reihe dezidierter Beschreibungen von Panellus patellaris in der Literatur wird nachstehend eine ausführliche Darstellung der Merkmale aus der Beobachtung an mehreren Hundert frischen Fruchtkörpern aller Entwicklungsstadien gegeben, weil einige bisher gar nicht oder teilweise diskrepant beschrieben wurden, z.B. Cheilozystiden oder Sporenform und –größe.


 

     5  Beschreibung der Fruchtkörper von Panellus patellaris nach Frischfunden aus dem Saarland, Mikroskopische Merkmale sind unterstrichen

 

Fruchtkörper-Entwicklung: Die Fruchtkörper entwickeln sich, ausgehend von dem Primordium, primär und vollkommen angiocarp, wie Reijnders (1983) ausführlich und mit einer Reihe von Abbildungen dokumentiert. Sie ähnelt also derjenigen von Panellus mitis.

Hut-Form: Im Primordialzustand kugelig und radialsymmetrisch, dann keulig-tropfenförmig, später cyphelloid Huf-förmig bis schief-glockenförmig, umgekehrt kelchförmig oder Pfeifenkopf-förmig, mit stark eingerolltem Hutrand, in reifem bis altem Zustand dann umgekehrt Schüssel- bis Teller-förmig, selten umgekehrt Spitztüten-förmig und immer deutlicher bilateral-exzentrisch, wie es bei Holz-besiedelnden Pilzen häufig der Fall ist. Die Exzentrik kommt entweder dadurch zustande, dass das Vorderteil der Fruchtkörper schneller wächst als der dem Substrat zugewandte Teil oder dass das Wachstum der Hut-Vorderseite länger andauert.

Hut-Umriß anfangs fast kreisförmig, so bleibend oder muschelförmig, breit Spatel-förmig bis fast Fächer-förmig (cyphelloid bis crepidotoid), ältere Fruchtkörper mit z.T. Wellen-förmig aufgebogenen Rändern (ähnlich wie bei Basidiocarpien von Hohenbuehelia-Arten oder Crepidotus variabilis).

Hut-Größe: Reife, ausgewachsene Fruchtkörper (76 Exemplare ausgemessen) sind zwischen 0,5 bis 3,0 cm breit und 0,6 bis 2,7 cm tief, mit einem Mittelwert (Standard-Abweichung) von 1,7 cm (+- 0,5 cm) Breite und 1,5 (+- 0,4 cm) Tiefe. Das Verhältnis von Breite : Tiefe reicht von 0.71 bis 1,88, mit einem Mittelwert von 1,15 (+- 0,19).

Hut-Stiel: Ein richtiger Stiel, an dem bei Blätterpilzen normalerweise die Lamellen in verschiedenster Weise ansetzen, fehlt bei P. patellaris vollständig. Die Fruchtkörper sind am Holz-Substrat mit einem kurzen Pseudostiel inseriert, der schwach bis extrem exzentrisch auf der Hutoberseite entspringt, jedoch nie exakt lateral, und der aus dem stielartig ausgezogenen Hut gebildet wird. Er verjüngt sich zur Substrat-Ansatzstelle hin, ist dabei dort leicht knotig verdickt, 2 – 8 mm lang und 2 – 4 mm im Ø und von Gummi-artiger Konsistenz; Stiel ohne Kaulozystiden.

Velum universale: Junge Fruchtkörper sind ganz von einer dünnen, weißlich bis ockerweiß gefärbten, Schleier-artigen, gegen den Pseudostiel hin oft filzig-zottig ausgebildeten Hülle überzogen, die im Laufe der Fruchtkörper-Entfaltung entweder in z.T. stumpf-dreieckige, fetzige Schüppchen zerreißt, die auf der Hutoberfläche locker verteilt sind oder sogar ganz weißseidig die Hutoberfläche – vor allem im Peusostiel-Bereich überziehen, bis im Alter dann kaum noch Spuren davon zu sehen sind. Dieses Velums besteht aus dünnwandigen, fädigen, z.T. verzweigten, manchmal spiralig gewundenen Hyphen mit bis zu 4  μm Durchmesser.

Velum partiale: In Jugendstadien der Fruchtkörper spannt sich eine weiße, membranartige, am eingerollten Hutrand inserierte Haut Trommelfell-artig und schützend über die jungen Lamellen, zerreißt dann beim Aufschirmen des Hutes und verbleibt am Hutrand in Form weißlicher Fetzen – ganz ähnlich wie bei dem Gestreiften Teuerling, Cyathus striatus - , bis im Alter auch diese verschwinden. Das Velum besteht aus hyalinen, parallel liegenden, inamyloiden, reltiv dünnwandigen, fädigen, an den Schnallen-tragenden Septen Knochen-artig erweiterten und mit verbogenen, bauchigen Endzellen versehenen Hyphen von durchschnittlich 4  μm Durchmesser.

Hut-Haut: Bei nicht zu trockenem Wetter klebrig-gelatinös, bei feuchtem Wetter verquellend (hygroskopisch); bei alten Fruchtkörpern kann der nicht hygrophane Hutrand 1 bis 5 mm weit gerieft sein, was in der Literatur nicht erwähnt bzw. ausgeschlossen wird. Die Hutoberfläche ist bei alten, größeren Fruchtkörpern manchmal radial-aderig ausgebildet.

Hut-Farbe: Milchkaffe-farben, Haselnuß-braun bis dunkel ocker-rotbraun, bei alten Fruchtkörpern öfter schmutzig-bräunlich mit Rost-farbenen Partien; partiell bedeckt von weißen Velum-Resten.

Hut-Fleisch: 0,5 bis 1,0 mm dick, zäh-elastisch, alt etwas weicher, gelatinös, trocken sehr hart, brüchig, beim Kauen knorpelig; ockergelblich bis creme-rosabraun und braun, ähnlich im Farbton wie der Hut. Geschmack unbedeutend bis schwach adstringierend und bitterlich, der Geruch schwach obstartig bis fein aromatisch.

Hut-Aufbauschichten: Die Huthaut ist vom Aufbau her eine Ixocutis aus meist radialparallelen, stark gelatinisierten, dünnen, langzylindrischen Hyphen von 1,2 bis 2,4  μm Durchmesser und glatter, aber irregulär gewellter Membran, mit Schnallen an den Septen, in KOH mit bräunlichem, plasmatischem Pigment. Das darunter liegende Fruchtfleisch besteht aus meist fünf Schichten verschiedener Hyphendichte. Die Epicutis besteht aus oft aufgerichteten, gleichmäßig zylindrischen, dünnwandigen, hyalinen Hyphen mit apikal stumpf abgerundeten Enden. Darunter folgt eine verquellenden Trama-Schicht, die aus relativ dünnen, fädigen, stark verquellenden Hyphen von 3 – 4 μm Ø besteht, darunter dann eine Schicht aus nicht-verquellenden, dickwandigen Hyphen mit Schnallen.

Lamellen-Ansatz: Die Lamellen entspringen rund um einen fast zentral bis meist stark exzentrisch liegenden weißlichen Fleck auf der Hut-Unterseite und reichen bis zum Hutrand. Der Lamellen-Ursprung liegt, geometrisch gesehen, direkt unterhalb des Pseudostiel-Ursprungs. Wegen der Exzentrik der Lamellen-Ansatzstelle sind die Lamellen an verschiedenen Stellen der Hut-Unterseite auch verschieden lang. Zwischen den vom Ursprung bis zum Hutrand reichenden, primären Lamellen sind oft reichlich kürzere Lamellen 2. und 3. Ordnung eingeschoben, was zu einem untermischten Lamellenbild führt. Allerdings findet man gelegentlich auch Fruchtkörper ohne Zwischenlamellen, wie es schon von Singer (1986) beschrieben wird.

Lamellen-Dichte: Die Lamellen stehen sehr dicht, ca. 3 pro mm, mit einem Abstand von ca. 0,2 mm; erst im Alter erweitert sich ihr Abstand merklich.

Lamellen-Breite: zwischen 1 und 2 mm, überwiegend 2 mm.

Lamellen-Form: Schmal mit ganzrandigen Schneiden, im Alter oft bauchig gebogen, wenn die Hutränder sich nach oben wölben. Die Lamellen-Breite liegt zwischen 1,0 und 2,0 mm, (überwiegend 2 mm), die Mittlere Lamellen-Dicke (Dicke in der Hälfte der Lamellenbreite-Breite) zwischen 172 und 204 μm.

Lamellen-Farbe: creme-rosabraun, aber auch ocker- bis lebhaft braun oder Milchschokolade-braun, ähnlich wie bei einigen Conocybe-Spezies, die Lamellenschneiden sind gleichgefärbt.

Lamellen-Aufbau: Die subreguläre Trama besteht aus sehr dickwandigen, zylindrischen, glatten bis schraubig gwundenen, häufig verzweigten aber auch unverzweigten und unseptierten, gelatinisierten, nicht amyloiden Hyphen von 3,3 bis 8,2 μm Durchmesser, die an den Septen Schnallen tragen.

Cheilo-Zystiden: Bei unseren Funden meist zahlreich, größer als die Basidien, Keulen- bis Bauch-förmig, oft unregelmäßig lageniform, sogar schwach kopfig, dünn- bis dickwandig (metuloid), meist mit in KOH gelbbräunlichem, vakuolärem Pigment, ohne Kristallschopf. Ihre Abmessungen liegen bei unseren untersuchten Funden bei 10 – 20 x 3,2 – 5,1 μm. Die Angaben zu den Zystiden sind in der Literatur sehr unterschiedlich: Josserand (in Candoussau 1974) und Singer (1986) fanden keine Zystiden, Candoussau (1974) spricht von inkrustierten Zystiden, Pilát (1935) hingegen von nicht-inkrustierten Zystiden. Auch die Angaben über die Zystiden-Größe schwanken im Bereich 16 – 30 x 4 – 10  μm, Pätzold & Schätzle geben sogar Längen bis 140 μm an.. Dies bedeutet, dass bei  P. patellaris Vorkommen und Größe der Zystiden inkonstant sind und ihnen deshalb kein Gewicht als Bestimmungs-Merkmal zugebilligt werden kann.

Pleuro-Zystiden: In der Literatur nirgendwo erwähnt, von Horak (1968) sogar definitiv als fehlend angegeben. Bei unseren Funden oft reichlich, etwas größer als die Basidien, diese auch 12 bis 16  μm überragend; ihre Form ähnelt derjenigen der Cheilo-Zystiden, oft bauchig mit gößerem Lumen.

Basidien: schlank, zylindrisch, oben meist etwas erweitert, dünnwandig, hyalin, 9,5 – 11 x 3,2 – 4,1  μm, ganz überwiegend 4-sporig, selten 2-sporig. Sterigmen gerade, dünn, fädig,  1,8 – 2,4  μm lang.

Sporen: Stäbchen-förmig bis subzylindrisch, auch schlank keulig, öfter Würstchen-förmig gebogen, langellipsoidisch, seltener Lanzenspitzen-förmig bis lang Tropfen-förmig oder Komma-förmig, Apikulus undeutlich; Sporenpulver weiß bis schwach cremefarben in dickeren Sporenabwürfen, Sporen hyalin; glatt, dünnwandig, manchmal mit kleineren „Tropfen“. Mit Melzer’s Reagenz zeigt ein Sporenabwurf deutliche, z.T. starke Blauschwarz-Färbung, im Mikroskop erscheinen die winzigen Sporen jedoch nur schwach angefärbt. Sie sind außerdem acyanophil.

Sporen-Größe: Eigene Funde: 3,3 – 5,4 (-5,8) x 1,0 – 1,7 μm, das Mittlere Sporen-Volumen reicht von 2,97 – 3,74  μm³, je nach Fund. Die Literaturwerte liegen in ähnlichem Bereich: 3,0 – 5,5 x 0,8 – 1,5  μm, Mittleres Sporen-Volumen 2,02 (Pilát 1935, dessen Sporengröße-Angaben bei vielen Pilzarten an der untersten Grenze liegen!) – 3,68  μm³.

Büscheliges Wachstum, Soziabilität: Fruchtkörper in Büscheln von 2 bis 8 Fruchtkörpern (kleine bis große Gruppen nach Schmitt 2007) aus dem berindeten Holz hervorbrechend, wobei sie an den Pseudo-Stielen miteinander verwachsen sind. Die Hüte stehen dann z.T. nebeneinander oder übereinander. An einem Substratstück können 1 bis zu 20 solcher Büschel in direkter Nachbarschaft oder 1 bis mehrere cm weit voneinander entfernt stehen. Bei dachziegeligen Fruktifikationen mit bis zu 80 Fruchtkörpern (Herden) an fast senkrecht stehenden Substratstämmen sind alle Fruchtkörper mit ihren Pseudo-Stielen verbunden.

Lebensweise: Saprobiont, lignicol (Totholz-besiedelnd), bisher ausschließlich an Laubholz gefunden; Vorkommen an noch festholzigen, relativ frischtoten, berindeten Stämmen von mindestens 2 cm Ø, meist 3 oder mehr cm Ø. P. patellaris scheint also, ähnlich wie sein häufigste Begleitpilz Plicaturopsis crispa, schon bald nach der Initialphase der Pilzbesiedlung eines abgestorbenen Substratstammes aufzutreten und bis in die Maximalphase hineinzureichen. An stärker vermorschtem Holz haben wir den Pilz dagegen bisher nicht beobachtet.

Ansatz-Ort am Substrat: Von der Basis stehender Substratstämme bis in 4 m Höhe, überwiegend in 1 – 2 m Höhe am Substrat erscheinend, ganz selten an liegenden, gebrochenen Substratstücken, die eventuell erst nach Besiedlung mit dem Pilz abgebrochen sind. Pilát (1935) gibt interessanterweise an, dass er P. patellaris nur auf liegenden Ästen von Fagus und Quercus gefunden hat. Die Ansatzstellen können bei gebogenen Stämmen an der Oberseite, seitlich oder sogar unterhalb liegen.


 

 

Abbildung 1: Sporen, Basidien, Zystiden

 

Tabelle 1. Panellus patellaris-Funde im Saarland

 

Erläuterungen zu den Kolonnen-Inhalten:

 

Biotop-Typ:

B-Erle = Bach-Erlensaum, Erlen-Sumpf, Quell-Sumpf mit Alnus glutinosa, z.T. mit Weiden und Hasel, über Buntsandstein, Muschelkalk, Magmatit, von 220 bis 480 m üNN, 800 – 1000 mm Jahres-Niederschlag, Jahres-Mittel der Temperatur: 7,5 °C

            Espen-S = Espen-Sukzession

G-Wild = lange aufgelassenes Gartengelände; am Nordhang auf Kalklehm mit reichlich altem Hasel (bis 8 m Höhe unter Schirm erreichend) und artenreicher sonstiger Gehölzflora in einzelnen bis mehreren Exemplaren wie Schwarzem Holunder, Berg-Ahorn, Sal-Weide, Vogel-Kirsche, Sand-Birke, Stiel-Eiche, Esche, Robinie, Pappel, Hainbuche, Weißdorn, Schwarzdorn, Stachelbeere, Jelängerjelieber

L-Misch = Geschlossener, Ost-orientierter Waldsaum eines jüngeren Laubmischwaldes (Rotbuche, Esche, Hainbuche) auf einem Eichen-Hainbuchenwald-Standort über Kalklehm, mit viel Hasel, dazu Schwarzdorn, Weißdorn, Rosen, Feld-Ahorn; 330 m üNN

            PappelB = Pappel-Bestand mit Unterholz

            Pionier = Pionierwald mit Sand-Birke, Hasel, Espe (Zitter-Pappel), Sal-Weide, z.Z. mit Später Trauben-Kirsche u.a.m. über Buntsandstein, Nordhang, 240 m üNN (früherer Steinbruch)

            Q/C = Sternmieren-Eichen-Hainbuchen-Wald über Magmatit, 480 m üNN, Jahres-Niederschlag 1000 mm

Q/Edel = Eichenwald mit Edellaubhölzern, stellenweise mit Niederwald-ähnlichen     Partien mit viel Hasel und Birke, über Magmatit, 480 m üNN, ca. 1000 mm Jahres-Niederschlag

            Weiden-B = Weidengebüsch mit Hasel

      Hasel-Kirsch = Altes Haselgebüsch mit einzelnen Vogel-Kirschen im Überstand, in Bachnähe, 350 m üNN, über Söterner und Waderner Schichten des Perm

      Hasel-Birk = Altes Haselgebüsch mir einzelnen Birken im Überstand, im Feuchtgebiet mit mehreren Rinnsalen innerhalb eines Fichten-Bestandes, 500 m üNN, über Taunus-Quarzit

      Acer = Wald im NSG Bardenbacher Fels, wohl als Sommerlinden-Bergulmen-Bergahorn-Wald (Fraxino-Aceretum) einzustufen.

                 

Sub = Substrate:

C = Corylus avellana

A = Alnus glutinosa

P = Prunus serotina

  

Begl.Pilze = am gleichen Substrat-Stück zur gleichen Zeit fruktifizierende Pilzarten:

            A = Plicaturopsis crispa

            B = Daedaleopsis confragosa

            C = Daedaleopsis tricolor

            D = Panellus serotinus

            E = Exidia truncata

            F = Ascocoryne sarcoides

            G = Hymenoscyphus conscriptum

            H = Hapalopilus rutilans

            I = Tremella mesenterica

            J = Hypoxylon fuscum

            K = Schizopora paradoxa

            L = Exidia glandulosa

            M = Vuilleminia comedens

            N = Diatrypella verrucaeformis

            O = Hypoxylon multiformis

 

Fu-Za = Angabe der Fundstellen (besiedelte Substrat-Stämme; an manchem Haselbusch trugen 2 oder 3 getrennte Stämme den Pilz); bei einer Reihe von Fundzahlen hinter dem Schrägstrich die Angabe über die Zahl der abgesuchten Haselbüsche im Gebiet.

 

Leg/det: = Finder/Bestimmer:

JAS = J.A. Schmitt,

JAS+ = J.A. Schmitt mit K. Engelbert, G. Heck, P.-H. Kann, R. Klos und G. Kühner

KE = K. Engelbert

UH = U. Heseler

 

Exsikk JAS-Nr: = Beleg im Herbar J.A. Schmitt, Reden

 

 

 

Datum

Gebiet/Ort

 

Biotop

Typ

MTB-

Quadr.

Sub

Begl.

Pilze

Fu-

Za

Leg/

det

Exsikk

JAS-Nr

18.12.2004

Woogbachtal/Ensheim-N

B-Erle

6708.422

C

AH

1

UH

 

07.10.2008

Holzhauser Wald/Türkismühle

Q/C

6408.301

C

-

1

JAS

27763

26.10.2008

Holzhauser Wald/Türkismühle

Q/Edel

6408.301

C

A

3

JAS

27901

26.10.2008

Holzhauser Wald/Türkismühle

Q/Edel

6408.301

C

AC

1

JAS

27902

26.10.2008

Holzhauser Wald/Türkismühle

Q/Edel

6408.301

C

AF

1

JAS

27903

26.10.2008

Holzhauser Wald/Türkismühle

B-Erle

6408.301

C

A

1

JAS

 

26.10.2008

Holzhauser Wald/Türkismühle

B-Erle

6408.301

A

A

1

JAS

27919

26.10.2008

Holzhauser Wald/Türkismühle

B-Erle

6408.301

A

-

1

JAS

27925

08.11.2008

Woogbachtal/Ensheim-N.

B-Erle

6708.422

C

AB

1

UH, JAS

28081

08.11.2008

Woogbachtal/Ensheim-N.

B-Erle

6708.422

C

G

1

UH

 

08.11.2008

Woogbachtal/Ensheim-N.

B-Erle

6708.422

C

A

1

UH

 

15.11.2008

Quellsumpf/Gimbweiler-W

L-Misch

6409.111

C

A

1

UH

 

15.11.2008

Rohwiesfloß/Gimbweiler-NW

B-Erle

6409.111

C

A

2

UH

28117

15.11.2008

Rohwiesfloß/Gimbweiler-NW

L-Misch

6409.111

C

AC

1

UH

28118

15.11.2008

Rohwiesfloß/Gimbweiler-NW

B-Erle

6409.111

C

C

1

UH

28119

18.11.2008

Allmend/Ommersheim

L-Misch

6709.331

C

A

1/50

JAS

28111

18.11.2008

Lautersbachklamm/Ommers­heim-W

L-Misch

6708.424

C

A

3

UH

 

18.11.2008

Lautersbachklamm/Ommers­heim-W

B-Erle

6708.424

C

-

1

UH

 

19.11.2008

Alter Steinbruch im Langen Tal/­Biesin­gen-N

Pionier

6709.322

C

A

1/10

JAS

28124

19.11.2008

Kirkelbach-Tal/Ommersheim-W

B-Erle

6708.434

C

A

1

UH

 

19.11.2008

Kirkelbach-Tal/Ommersheim-W

B-Erle

6708.434

C

D

1

UH

 

19.11.2008

Großer Stiefel-S/Sengscheid-W

Pionier

6708.411

C

A

1

UH

 

21.11.2008

Ettental-W/Oberwürzbach-O

B-Erle

6708.415

C

A

1

UH

 

24.11.2008

Laichweiher-Tal, Oberwürz­bach-N

PappelB

6708.235

C

A

4

UH

 

25.11.2008

Mandelbach-Tal, Bebelsheim-S

B-Erle

6808.415

C

A

1/25

UH

 

27.11.2008

Letschenbach-Tal, Gräfinthal-N

B-Erle

6808.233

C

A

1/20

UH

 

08.12.2008

Staffelberg-SO-Tal/ Ober­würz­­­bach-SW/Heckendal­heim-N

L-Misch

6708.414

C

AC

1

UH

28317

09.12.2008

Kerbtal Edelweißbrunnen, Mitschenberg/Ensheim

L-Misch

6708.422

C

C

1

UH

28320

09.12.2008

Woogbachtal, Thalmühle-NO, Ensheim

L-Misch

6708.421

C

A

2

UH

28319

09.12.2008

Oberes Erlenbach-Tal, Erlen­bacher­­hof-N/Ensheim-NW

B-Erle

6708.431

C

A

1

UH

28318

10.12.2008

Grumbachtal, Scheidterberg-SO

B-Erle

6708.315

C

-

2

UH

28322

11.12.2008

Woogbach-Tal, Thal­mühle-O/ Ensheim

L-Misch

6708.421

C

A

1

UH

 

11.12.2008

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

ACD

1

UH

 

11.12.2008

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

A

6

UH

 

11.12.2008

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

E

1

UH

 

11.12.2008

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

AG

1

UH

 

11.12.2008

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

A

1[3]

UH

 

13.12.2008

Unteres Tiefelsbach-Tal/ Bischmisheim-O

Pionier

6708.325

C

AG

2

UH

28323

13.12.2008

Unteres Tiefelsbach-Tal/ Bischmisheim-O

Pionier

6708.325

C

A

1

UH

 

13.12.2008

Unteres Tiefelsbach-Tal/ Bischmisheim-O

Pionier

6708.325

C

ACG

1

UH

 

15.12.2008

Oberes Tiefelsbachtal/Bisch­mis­heim-O

Pionier

6708.421

C

-

2

UH

28324

22.01.2009

Junkerswald-Nordbucht Würz­bacher Weiher/ Niederwürz­bach

B-Erle

6709.312

C

A

1

UH

 

23.01.2009

Franzosengrab-N/St. Ingbert-O

Espen-S

6708.214

P

A

1

UH

28325

18.02.2009

Rittersmühle-Tal-SW, Ober­würz­bach

Pionier

6708.415

C

A

1

UH

28327

19.02.2009

Letschenbach-Tal/Gräfinthal-N

B-Erle

6808.233

C

-

1

JAS+

28187

19.02.2009

Letschenbach-Tal/Gräfinthal-N

B-Erle

6808.233

C

-

1

JAS+

28188

19.02.2009

Letschenbach-Tal/Gräfinthal-N

B-Erle

6808.233

C

-

1

JAS+

28189

20.02.2009

Kühloch-S/Spiesen-S

WeidenB

6608.435

C

AB

1

UH

28328

11.03.2009

Griesweiher-S/Niederwürz­bach

B-Erle

6709.131

A

A

1

UH

28264

13.03.2009

Tiefental/Niederwürzbach-O

B-Erle

6709.313

A

-

1

UH

28330

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild[4]

6708.421

C

A

7[5]

JAS+

28334    

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

I

1

JAS+

28335

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

-

1

JAS+

28336

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

E

1

JAS+

28337

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

-

1

JAS+

28339

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

AJK

1

JAS+

28340

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

A

1

JAS+

28341

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

A

1

JAS+

28343

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

-

1

JAS+

28345

26.03.2009

Woogbach-Tal, Nordhang, Thalmühle-W/ Ensheim

G-Wild

6708.421

C

A

1

JAS+

28359

07.04.2009

Reidelbach Ri Wadrill

Hasel-Kirsch

6407.113

C

AL

1

JAS+

28394

07.04.2009

Wadrill

Hasel-Birk

6407.123

C

A

1

KE

 

16.04.2009

NSG Bardenbacher Fels

Acer

6407.323

C

AJM

1

JAS+

28405

16.04.2009

NSG Bardenbacher Fels

Acer

6407.323

C

AJNO

1

JAS+

28414

 

 

 

 

 

 

Σ :

87

 

40 Exs.

 

     Im Fungarium J.A. Schmitt/Reden sind z.Zt. 40 Belege, z.T. mit Substratproben, deponiert; außerdem existieren eine Reihe digitaler Farbfotos von eigenen Funden.

 

     Abbildung 2 zeigt die bisher besetzten Raster für den Schleierseitling im MTB-Quadranten-Raster des Saarlandes, eigens gekennzeichnet sind auch die bisher ohne Erfolg untersuchten Quadranten. Die Bilanz: Von 19 bisher untersuchter Quadranten 12 mit, dh. 63 %, dagegen 7 ohne P. patellaris, dh. 37 %. Wäre diese Verbreitungsdichte über alle Quadranten des Saarlandes repräsentativ, so müßte Panellus patellaris als häufige Sippe im Saarland eingestuft werden (nach Schmitt 2007: 2008).

 

     Die Abundanz (Anzahl Einzelfunstellen pro Rasterfläche) liegt aktuell bei 1 bis 9 Funden/MTB-Quadrant, d.h. “Einzelfund“ bis “mehrfach“ nach der Definition in Schmitt (2007). Nur der besonders intensiv durchsuchte Quadrant 6708.4 ragt mit 45 Funden hervor – hier ist die Abundanz-Stufe “zahlreich“.

 

     Da die Art erst 2004 erstmals im Saarland festgestellt wurde, hat sie sich wohl erst seit dieser Zeit weiter verbreitet – auch Pätzold (in Krieglsteiner 1991) vermutet eine zunehmende Verbreitung in Baden-Württemberg.

 

a)      In folgenden 12 MTB-Quadranten wurde P. patellaris bisher nachgewiesen:

 

6407.1

6407.3

6408.3

6409.1

6608.4

6708.2

6708.3

6708.4

6709.1

6709.3

6808.2

6808.4

 

b)      In folgenden 7 Quadranten wurde P. patellaris bisher trotz Nachsuche nicht nachgewiesen:

 

6606.3

6609.3

6706.1

6707.1

6707.4

6808.3

6809.1

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abbildung 2: Bisher bekannte Verbreitung von Panellus patellaris  im Saarland nach Begang von 19 MTB-Quadranten (von 103 im Saarland).

● = besetzter Quadrant, ○ = bisher trotz Nachsuche noch ohne Funde


     Die Substratart-Wahl des Schleierseitlings (Tabelle 2) aus den bisherigen 87 Funden im Saarland zeigt, daß Corylus avellana das mit weitem Abstand häufigst besiedelte Gehölz-Substrat darstellt:

 

Tabelle 2.  Substratwahl und Substrat-Affinität (siehe Schmitt 1987) von Panellus patellaris.

Substrat-Fläche ha = Substratfläche im Saarland

Relative Affinität für Gehölzart A = Panellus patellaris-Funde/100 ha Substrat A : Panellus patellaris-Funde/100 ha der Substratart X mit dem kleinsten Wert

 

Gehölz-Substrat

Funde

Anz.

Funde %

Substrat-

Fläche ha

Panellus patellaris-Funde/100 ha Substrat

Relative

Affinität

Corylus avellana (Hasel)

82

94,2

200

41,00

72

Alnus glutinosa (Schwarz-Erle)

4

  4,7

700

  0,57

1

Prunus serotina (Späte Trauben­kirsche)

1

  1,1

50

  2,00

4

 

     Der Schleierseitling besiedelt im Saarland also Traubenkirsche 4x und Hasel 72x lieber als Erle. Aus Nachbarländern und anderen Erdteilen werden noch Rotbuche (Fagus sylvatica), Eiche (Quercus species), Birke (Betula species), Weide (Salix species), Pappel (Populus species), Linde (Tilia species), Grün-Erle (Alnus viridis), Alnus fruticosa und Kirsche (Prunus species) als Substrate genannt (vgl. z.B. Cucchi 1997, Gröger 2006, Ludwig 2001).

 

     Das Holz-Substrat bestand ganz überwiegend aus dickeren, noch stehenden, z.T. gebogenen Tot-Stämmen (Ø größer als 2 cm), nur einmal wurde der Pilz an liegendem, abgebrochenen Ast beobachtet  – ob erst nach der Fruktifikation des Pilzes gebrochen, bleibt fraglich.

 

     Es ist interessant, dass an dem Hauptsubstrat Hasel auch noch andere Panellus-Arten auftreten, z.B. P. ringens, P. serotinus und P. stipticus.

 

     Oft wurden an den mit Panellus patellaris besetzten Substratstücken gleichzeitig Begleitpilze beobachtet (Tabelle 3):

 

     Ohne Begleit-Pilzarten trat Panellus patellaris nur bei 17,2 % der Funde auf, d.h. bei 82,8 % der Funde waren Begleitpilze mit am Substratstück vorhanden. Plicaturopsis crispa ist dabei mit weitem Abstand die häufigste, mit dem Schleierseitling vergesellschaftete Pilzart, dann folgt Daedaleopsis tricolor. Interessant auch, dass in den Begleitpilzarten-Kombinationen immer Plicaturopsis crispa dabei war.

 


 

Tabelle 3. Begleitpilze an Substratstücken mit Panellus patellaris-Fruktifikation im Saarland; %-Angaben bezogen auf die insgesamt 87 P. patellaris-Funde.

 

Begleit-Pilzarten

Anzahl

%

Ohne Begleit-Pilzart

15

17,2

Mit Begleit-Pilzart

72

82,8

Begleit-Pilzarten:

 

 

Plicaturopsis crispa (A)

66

75,9

Daedaleopsis tricolor (C)

7

8,0

Hymenoscyphus conscriptum (G)

5

5,7

Hypoxylon fuscum (J)

3

3,4

Daedaleopsis confragosa (B)

2

2,3

Exidia truncata (E)

2

2,3

Panellus serotinus (D)

2

2,3

Ascocoryne sarcoides (F)

1

1,1

Diatrypella verruciformis (N)

1

1,1

Exidia glandulosa (L)

1

1,1

Hapalopilus rutilans (H)

1

1,1

Hypoxylon multiformis (O)

1

1,1

Schizopora paradoxa (K)

1

1,1

Tremella mesenterica (I)

1

1,1

Vuilleminia comedens (M)

1

1,1

1 Begleit-Pilzart:

 

 

Plicaturopsis crispa (A)

50

57,5

Daedaleopsis tricolor (C)

2

2,3

Exidia truncata (E)

2

2,3

Hymenoscyphus conscriptum (G)

1

1,1

Panellus serotinus (D)

1

1,1

Tremella mesenterica (I)

1

1,1

2 Begleit-Pilzarten (Artenkombinationen):

 

 

Plicaturopsis crispa + Daedaleopsis tricolor

3

 

Plicaturopsis crispa + Hymenoscyphus conscriptum

3

 

Plicaturopsis crispa + Daedaleopsis confragosa

2

 

Plicaturopsis crispa + Ascocoryne sarcoides

1

 

Plicaturopsis crispa + Exidia glandulosa

1

 

Plicaturopsis crispa + Hapalopilus nidulans

1

 

3 Begleit-Pilzarten (Artenkombinationen):

 

 

Plicaturopsis crispa + Daedaleopsis tricolor + Hymenoscyphus conscriptum

1

 

Plicaturopsis crispa + Daedaleopsis tricolor + Panellus serotinus

1

 

Plicaturopsis crispa + Hypoxylon fuscum + Schizopora paradoxa

1

 

Plicaturopsis crispa + Hypoxylon fuscum + Vuilleminia comedens

1

 

4 Begleit-Pilzarten (Artenkombination)

 

 

Plicaturopsis crispa + Diatrypella verruciformis + Hypoxylon fuscum + Hypoxylon multiforme

1

 

 

 


     Die Fruktifikationsperiode von Panellus patellaris im Jahreslauf: Nach den Funden im Saarland beginnt die Fruktifikations-Periode des Schleierseitlings im Oktober und reicht dann über die Wintersaison bis Mitte April des folgenden Jahres. Nimmt man die wenigen exakten Zeitangaben zu Funden aus der Literatur für Europa hinzu, so erweitert sich die potenzielle Fruktifikationsperiode auf 9 Monate und reicht von September bis in den Mai des Folgejahres – d.h. nur die Sommermonate sind ausgespart. Horak (1968) gibt für Amerika dagegen eine Fruktifikations-Periode des Schleierseitlings von Januar bis Juli an. Dies bedeutet, dass P. patellaris fast das ganze Jahr über fruktifizieren kann, es bliebe nur der August als Fehlmonat:

 

Monat:

Sep

Okt

Nov

Dez

Jan

Feb

Mär

Apr

Mai

Jun

Jul

Funde:

1

3

12

7

2

4

20

6

1

x

x

 

     Die Höhenstufen und Biotop-Typen, in denen Panellus patellaris bisher gefunden wurde (siehe auch Einleitung), reichen im Saarland von 220 – 500 m üNN, in Europa von der kollinen Stufe (ab etwa 200 m üNN) über die montane Stufe bis in den subalpinen Bereich (1800 m üNN). In den tieferen Lagen (kolline und montane Stufe, bis ca. 700 m üNN) findet sich der Pilz ganz überwiegend in Hasel-reichen Niederwäldern. Im Saarland kommt er darüberhinaus, wenn auch viel seltener, in Laubmisch-Wäldern mit Niederwald-artigen Partien, in Pioniergehölzen, Vorwäldern, geschlossenen Laubwald-Säumen, alten Hasel-Hecken, aber auch in Erlen-Sümpfen, Bach-begleitenden Erlensäumen, in Erlen-Quellsümpfen und Linden-Ulmen-Ahorn-Wald vor. Er bevorzugt außerhalb der Feuchtgebiete Nordlagen oder sonst luftfeuchte, absonnige Lagen. Der Bodentyp spielt dabei keine Rolle, da die Pilz-Habitate im Saarland sowohl auf sehr sauren Böden über Taunus-Quarzit und Magmatit, auf sauren Böden über Buntsandstein und Karbon als auch auf neutralen bis leicht basischen Lehmböden über Muschelkalk liegen.

     In arktisch-alpinen Bereichen sind im Hochgebirge die Grünerlen-Fluren, im sibirischen Tiefland die Bestände von Alnus fruticosa bevorzugte Standorte; dort kann der Schleierseitling nach Literatur-Angaben stellenweise sehr häufig auftreten.

 

     6  Ökozonale Verbreitung auf der Erde: Die Ökozonen, in denen der Schleierseitling bisher gefunden wurde, reichen von der Borealen Zone mit borealen Nadelwäldern und Mooren bis südwärts in die Feuchten Mittelbreiten, die Nemorale Zone (auch Temperate Zone genannt), von Europa, Asien und Nordamerika. Die Boreale Zone und die Gebirgsregion der Temperaten Zone werden zusammen als Boreomontane Zone bezeichnet. Der boreale Wald mit seinen Nadelwäldern mit Fichten, Tannen, Lärchen und Kiefern, mit einer Strauchschicht aus Laubgehölzen wie Birken, Pappeln, Weiden, Erlen, Schneeball, Mehlbeere, Moltkebeere, Schwedischem Hartriegel, Heidelbeere u.a.m. dazu die Moore mit einem Flächenanteil von 20 – 50 % sind ein Dorado für Mykorrhiza-Pilze und Saprobe Pilze. In der Nemoralen Zone dominieren Laubwälder verschiedenen Typs.

     Das Haupt-Verbreitungsgebiet von Panellus patellaris liegt in der Borealen Zone Sibiriens und den Gebirgsregionen der Nemoralen Zone, die Art zeigt also eine Boreo-monatne Verbreitung. Bevorzugte Biotop-Typen in niederen Lagen der Nemoralen Zone, z.B. in Deutschland, sind Gebüsche bzw. Wälder mit hohem Gebüsch-Anteil. Es sind einerseits vorherrschend anthropogen bedingte Gebüsche an Waldrändern, Wegen und Pionierstandorten, andererseits gebüschreiche Waldtypen, die über kürzerfristige Nutzungen oder Nutzungsfolgen eine sekundäre Begünstigung erfahren und sich nur dadurch halten können: z.B. Niederwälder, den daraus entstehenden strauchreichen Mittelwälder, die der Klasse der Eichen-Buchenwälder (Querco-Fageten), hier dem Berberidion-Verband der Prunetalia spinosae (Schlehen-Gesellschaft) als Sukzessionsstadien pflanzensoziologisch zugeordnet werden. Wird die Nutzung bzw. spezielle Wirtschaftsweise eingestellt, so setzen sich – vor allem auf frischen, lehmigen, basenreichen Böden – waldnahe Gehölze wie Hasel und Feld-Ahorn durch, die dann regelmäßig von Eichen, Eschen und anderen Ahorn-Arten durchwachsen werden, bis endlich Hainbuche und danach Rotbuche Fuß fassen und sich die Bestände zu Rotbuchen-reichen Wäldern weiterentwickeln. Diese Sukzession verläuft ähnlich wie die sogenannte „mitteleuropäische Grundsukzession“ der nacheiszeitlichen Waldentwicklung (vgl. Oberdorfer 1992).

 

     Massenvorkommen – Hotspots – , alo Schwerpunkte innerhalb der geographischen Verbreitung sind also bisher nur aus Nord-Sibirien, dem Mittleren Schwarzwald und jetzt aus dem Saarland bekannt. Eine Erklärung für die beiden letztgenannten Gebiete könnte vielleicht das hier gehäufte Vorkommen alter bis überalterter Haselbüsche vor allem in Niederwäldern sein. Das erklärt aber nicht das erst kurzfristige Auftreten des Pilzes im Saarland, da hier die potenziellen Standorte schon seit langer Zeit existieren.

     Sonst ist P. patellaris in anderen Regionen der nördlichen Hemishäre zwar weit verbreitet, aber überall selten

     Einen ähnlich schwierig erklärbaren, inselartigen Schwerpunkt der Vorkommen in Mitteleuropa zeigt z.B. auch der Wurzelnde Stäubling, Bovistella radicata, der im Saarland in der Umgebung der Landeshauptstadt Saarbrücken auf sandigen Böden in Laubwäldern eine Reihe von Fundstellen aufweist (Derbsch & Schmitt 1984), während er sonst in Deutschland bisher nur bei Berlin nachgewiesen wurde (siehe Krieglsteiner 1991, Karte 116).

 

    Die vorliegende Publikation soll ein Anreiz sein, auch in anderen Gebieten gezielt nach dem Schleierseitling zu suchen, um die Verbreitung dieser interessanten Pilzart zu vervollständigen.

 

      7  Quellen und Literatur:

 

Berkeley, M.J.,  Curtis, M.A. (1859): Centuries of North American Fungi. - In: Ann. and Mag. Nat. Hist. 4 (3): 296.

Bessette, A.E., Bessette, A.R., Fischer, D.W. (1997): List of treatened taxa. - http://americanmushrooms.com/monenataxa.htm

Brown, D.E. (2003): Trial field key to the Pleuroid Species in the Pacific Northwest. – www.svims.ca/council/Pleuro.htm

Candoussau, F. unter Mitarbeit von Josserand, M. und Bon, M. (1974): Recolte de Tectella (Panus, Panellus) patellaris (Fr.) Earle dans les pyrenes-atlantiques. – Docum. Mycol. IV (15) : 37-41.

Cavet, J., Moreau, P.-A. (1994): Une Pleurotacée pas très courante : Tectella patellaris (Fr.) Murr.. – Bull. Féd. Myc. Dauphiné-Savoie 135: 32-34.

Cucchi, I. (1997): Tectella patellaris (Fries) Murrill, Klebriger Schleierseitling. – Schweiz. Z. Pilzk. 1997 (5,6): 115-117, 119 (Farbfoto).

Datenbank der Pilze Österreichs: http://austria.mykodata.net/  , Stand 20.3.2009.

Derbsch, H., Schmitt, J.A., unter Mitabeit von Groß, G., Honczek, W. (1984): Atlas der Pilze des Saarlandes, Teil 1: Verbreitung und Gefährdung. – Aus Natur und Landschaft im Saarland, Sonderband 2. – Der Minister für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen des Saarlandes und die DELATTINIA [Hrsgg.]. – Verlag der DELATTINIA, Saarbrücken.

Dorninger, A. (1993) : Pilzsoziologie von Grau- und Grünerlenbeständen. – Diss. Univ. Innsbruck.

Earle, F.S.(1909): The genera of the north american gill fungi. – Bull. New York Bot. Garden 5. Tectella: 433.

Gminder & Krieglsteiner (2001): Tectella operculata. In: Krieglsteiner, J. (2001), S. 520-521.

Gröger, F. (2006): Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil 1. – Regensburgische Mykologische Schriften Bd. 13. – Regensburgische Botan. Ges. 1990 eV., Regensburg. S. 415 sub nom. Panellus patellaris.

Horak, E. (1968): Synopsis generum Agaricalium (Die Gattungen der Agaricales). – In: Schweiz. Naturforsch. Ges. [Hrsg.]: Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz, Bd. XIII. – Büchler & Co AG, Wabern-Bern. S. 585-586.

Index fungorum, www.indexfungorum.org , Datenbank für Pilznamen mit Angaben von Autoren- und Publikationszitaten, Stand 20.3.2009.

Knudsen, H., Vesterholt, J. (2008): Funga Nordica – agaricoid, boletoid and cyphelloid genera. – Nordsvamp, Copenhagen. S. 390.

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Dank:

 

Den Herren Prof. Dr. H. Kreisel/Greifswald,  W. Pätzold/Hornberg und Prof. Dr. W. Winterhoff/Sandhausen und danke ich besonders für aktuelle Informationen und schwer zugängliche Literatur zu Vorkommen von Panellus patellaris in Deutschland, den in der Legende zu Tabelle 1 genannten langjährigen Pilzfreunden für die Unterstützung bei der gemeinsamen Suche nach weiteren Fundstellen dieser Pilzart im Saarland.



[1] Jahnstraße 11, D-66440 Blieskastel-Aßweiler, email: johannes.a.schmitt@t-online .de

[2] Kohl-Weigand-Straße 22, D-66386 St. Ingbert, email: ulf.heseler@web.de

[3] ca. 80 Fruchtkörper am Substratstück, sonst meist deutlich weniger

[4] Insgesamt 16 Funde an 80 abgesuchten alten Haselbüschen in diesem Gebiet mit einer Fläche von ca. 1,5 ha

[5] Einzelne Haselstämme mit Populationen von bis zu 100 Fruchtkörpern


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