Schwärzender Pfifferling Craterellus melanoxeros

Schwärzender Pfifferling Craterellus melanoxeros Foto: Günter Saar

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„Aber wer wird mich denn belangen, meine Pilze waren und sind völlig in Ordnung,
ich kenne mich da aus.“
„Ja, das sagen alle, aber es ist nun mal eine Tatsache, daß mindestens fünf Menschen, wenn sie überhaupt überleben, für den Rest des Lebens Invaliden sein werden. Sie haben ihre Krankheit dem Verzehr von gekauften Pilzen zu verdanken. Es muß hier also jemanden geben, der sich eben nicht ganz so gut ausgekannt hat wie er behauptet. Hoffen wir zusammen, daß sie das nicht waren.“
Elisabeth Schmoller war völlig in sich zusammengefallen. Der Beamte würde im weiteren Verlauf der Ermittlungen leichtes Spiel mit ihr haben.
„Haben sie vorige Woche auch Pilze an den Mann gebracht und was für welche?“
„Vorige Woche hatte ich nur Steinpilze und Pfifferlinge“ erklärte sie eifrig, sonst nichts. Steinpilze können niemals mit etwas verwechselt werden, was jemandem wirklich gefährlich werden könnte und Pfifferlinge kennt ja sowieso jedes Kind.“
„Wenn sie sich so gut auskennen, ist Ihnen denn aufgefallen, daß ein anderer Händler Pilze im Angebot gehabt hätte, die Ihnen vielleicht verdächtig vorgekommen sind?“
 „Nicht, daß ich wüßte.“ War vielleicht noch ein weiterer Händler da, der heute nicht hier ist? Vielleicht auch so eine Gelegenheitsverkäuferin wie sie? Oder jemand, der zusätzlich zum normalen Sortiment ausnahmsweise Pilze anzubieten hatte?“
„Nein bestimmt nicht, das wäre mir sicher aufgefallen. Und was die drei großen da oben abgesetzt haben, weiß ich nicht. Ich gehe nicht zu den Ständen da hin, weil die das nicht mögen. Die betrachten mich als unliebsame Konkurrenz und dazu noch als eine, die keine Steuern zahlt. Ich bin ja schon froh, daß sie mich in Ruhe lassen und mich nicht irgendwo anschwärzen. Ich halte mich eben ein bißchen im Hintergrund.“

Der Pilzvergiftungskrimi geht andernorts weiter