Schopftintling
Coprinus comatus
Das
Orellanus-Syndrom
Es ist die zweitwichtigste Todesursache bei
allen Pilzvergiftungen. Es wird durch den Orangefuchsigen Raukopf Cortinarius orellanus
und den Spitzgebuckelten Raukopf Cortinarius rubellus
verursacht. Da die beiden Pilzarten aber nicht häufig sind,
sind
Vergiftungsfälle wesentlich seltener als bei den
Knollenblätterpilzen.
Die Symptome treten noch später auf
wie bei den
Knollenblätterpilzen, nämlich erst nach 3 - 17 Tagen,
wenn
der Zusammenhang mit einer Pilzmahlzeit kaum noch nachvollziehbar
erscheint.
Wirksames Gift ist das Orellanin. Es gehört zu den sogenannten
Nephrotoxinen, also zu den Giften, die die Nieren schädigen.
Als
erstes Symptom tritt quälender, unstillbarer Durst auf, danach
oder zeitgleich heftige Störungen des Verdauungstraktes mit
Übelkeit und Erbrechen. Die Therapie besteht in zeitweiliger,
oft
lebenslanger Dialyse oder Nierentransplantation.
In der Gattung der Schleierlinge und Hautköpfe gibt es einige
weitere giftige Pilzarten mit mäßigen bis hohen
Gehalten an
Orellanin.
Orangefuchsiger Raukopf Cortinarius orellanus
tödlich giftig
Merkmale: Hut 3 - 8 cm, kegelig-geschweift, meist stumpf gebuckelt,
faserig-filzig, matt, rostgelb bis fuchsigbraun. Im Jugendzustand mit
feinem Schleier zwischen Hutrand und Stiel. Lamellen entferntstehend,
am Stiel ausgebuchtet und oft mit Zähnchen, rostbraun. StieI
glatt, bis 7cm/1 cm, ringlos,
messing- bis goldgelb, Basis manchmal etwas dunkler rostgelb, voll.
Fleisch blaß ockerlich, sehr fest. Geruch im Schnitt
rettichartig. Vorkommen: In wärmebegünstigten
Laubwäldern auf Kalkboden. August bis November. Selten,
höchstens regional häufiger.
Der Spitzgebuckelte Raukopf Cortinarius rubellus,
ebenfalls tödlich giftig, ist etwas kleiner und meist etwas
heller
in der Farbe, deutlicher gebuckelt und wächst in sauren
Nadelwäldern.
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