Grüner Knollenblätterpilz Amanita phalloides Der Sulzbacher Marktplatz war an diesem herbstlich-ruhigen Oktobertag bei bedecktem Himmel und trockenem Wetter mit über zwanzig Ständen voll besetzt. Die insgesamt fast dreißig Beamten gaben sich diesmal keine Mühe unentdeckt zu bleiben. Der Auftrag war klar: es handelte sich vordergründig um eine ungewöhnlich große und gründliche, ansonsten aber ganz normale Inspektion, bei der man „so ganz nebenbei“ gezielt nach Informationen über Werner Häubling und seine Firma suchen würde. Nach einem kurzen sondierenden Überblick steuerten jeweils zwei von ihnen zielgerichtet auf jeweils einen ganz bestimmten Stand zu. Wer da zu welchem Stand ging, das war keineswegs detailliert abgesprochen, hatte aber durchaus System: die meisten der Beamten kannten nämlich einen Teil der Stände und ihre Verkäufer nicht nur aus Sulzbach, sondern auch von anderen Märkten in der Umgebung. Die Inspektoren hatten im Lauf der Jahre die Auffälligen von den Unauffälligen zu unterscheiden gelernt und kannten die Schwachpunkte und Eigentümlichkeiten der einzelnen Händler. Holger Christoffel zum Beispiel hatte zusammen mit seinem Kollegen Arthur Schmidt im abgelaufenen Jahr dem Wochenmarkt in Sulzbach zwei Besuche abgestattet. Beide Male galt sein Hauptaugenmerk einer speziellen Freundin und es lag nahe, daß auch diesmal sein Weg ohne Umschweife zunächst zu ihr führte. Diesmal in Begleitung seines etwas älteren und ruhigen Kollegen Heinz Lambert von der Kripo. Ein weiteres
Häppchen demnächst und andernorts
Tintling
2/2013 |