Brauner Kräuterseitling Pleurotus_eryngii
Brauner KräuterseitlingPleurotus eryngii

Hans Burgeff: „Es sieht aber jetzt so aus, daß ich einige Grundinfos brauche,
um dir geistig weiter folgen können.“

Karljohan lächelte schwach bei dem Gedanken an die intelligente Schlagfertigkeit seines sommersprossigen Pummelchens. „Die Firma Häubling tätigt bestimmt die Hälfte aller Geschäfte schwarz, ohne Rechnung. Eher mehr als weniger. Es wird schwarz eingekauft und der entsprechende Umsatz erscheint in keinem Buch. Die Gewinne fließen in das Haus in Frankreich, in die Gemäldesammlung, in Schmuck und Diamanten und was weiß ich. Jedenfalls am Fiskus vorbei. Und der ganze Luxus würde überhaupt nicht existieren, wenn mein Alter dem Finanzamt den ihm zustehenden Teil abgegeben hätte. Sournois ist einer der Schwarz-Lieferanten. Einer von vielen.

„Wenigstens zehntausend bis zum Jahresende.“
"Keinen Pfennig." Der Bankdirektor erhob sich aus seinem Sessel. Unverkennbar Ende des Dialoges. Häubling würde irgendwie Geld flüssig machen müssen. Ohne Geld gab es keine Ware und ohne Ware keinen Umsatz. Er registrierte, daß er im Moment an die achthundert bis tausend überflüssige Quadratmeter Wohn- und Lagerfläche ganz allein nutzte, ohne eine einzige Mark Rendite damit zu erwirtschaften. Von Karljohan hatte er bis Ende des letzten Jahres noch einen Tausender an Monatsmiete für die Wohnung im Geschäftshaus kassiert. Jetzt stand sie leer. Er würde einen neuen Mieter suchen. Für das Haus in Frankreich auch. Die Autos müssen ebenfalls weg. Das von Gundula und das von Karljohan. Seins auch. Und der Hänger. Er würde einen gebrauchten PKW-Kombi anschaffen, der ihm auch als Privatwagen dient. Muß ja kein Benz sein. Allein die Rechnungen für Steuer und Versicherung für die ganzen Karren beliefen sich auf zig hundert Mark im Monat. Dann würde er die Lieferanten bezahlen, damit er überhaupt weiterhin Ware von denen bekäme. Mit den Bareinnahmen aus dem Verkauf würde er anschließend gegen Cash und ohne Rechnung einkaufen. Sollten die doch machen was sie wollten. Ja, er würde sich freischaufeln. Jawohl. Und frei sein. So frei wie nie zuvor. Alle seine Gedanken kreisten um sein neues Leben und um sein verlorenes Geld, als ein ganz besonderer Ankömmling an seinen bescheidenen Stand trat.
Es geht an anderer Stelle weiter.

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