Schmetterlings-Tramete Trametes versicolor

Schmetterlings-Tramete Trametes versicolor 

  Trametes

Trameten (Trametes) im online-Pilzbuch:
Trametes gibbosa . Buckel-Tramete
Trametes hirsuta . Striegelige Tramete
Trametes ochracea . Gezonte Tramete
Trametes pubescens . Samtige Tramete
Trametes suaveolens . Duftende Tramete, Anis-Tramete
Trametes versicolor . Schmetterlings-Tramete

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Und dann die Vorladung am Mittag.
Seine Mutter hatte die beiden Schreiben entgegengenommen und die Zustellungsurkunde unterzeichnet. Sie übergab die beiden Briefe ihren Männern, als diese vom Markt nach Hause kamen. Während sich Werner Häubling fast überhaupt keine Reaktion anmerken ließ, drehte der Junge richtiggehend durch. Er lief wie ein gefangener Tiger durch die Küche, konnte keine Sekunde auf seinem Stuhl sitzen und machte einen völlig aufgelösten und konfusen Eindruck.
„Jetzt krieg dich noch mal ein“ zürnte das Familienoberhaupt. „Du tust ja gerade so, als würden sie dich aufhängen.
Dir passiert nichts, wenn du dein Maul hältst. Glaub mir.“
„Geh am besten schlafen“ vernahm Karljohan die Stimme seiner Mutter aus weiter Ferne.
„Morgen ist der 1. Mai, Samstag und Sonntag sind auch frei und am Montag bist du wieder fit. Wozu sich also jetzt schon verrückt machen. Nützt doch niemandem.“ Bei diesen wohltuenden Worten strich sie ihm übers Haar und er fühlte sich tatsächlich ein wenig getröstet. Sie hatte ja Recht. Die Verhandlung war erst auf den 19. Mai angesetzt und er sollte seine Zeit wirklich besser damit zubringen sich eine Strategie zurechtzulegen als in nutzlosem Selbstmitleid zu versinken. Was in der Zeit bis zur Verhandlung im Kopf des Vaters vor sich ging, war nicht auszumachen, nicht einmal für Gundula. Äußerlich wirkte er unbeteiligt, er war nicht mehr und nicht weniger mit seiner Arbeit beschäftigt als sonst. Er klagte vielleicht über rückläufige Umsätze und immer tranfunzeligeres Verkaufspersonal und sowieso über immer magerer werdende Zeiten. Das konnte aber am ehesten als Zeichen dafür gewertet werden, daß seine Welt im Großen und Ganzen in Ordnung zu sein schien.
 
Daß Karljohan sich antriebslos, schwerfällig und depressiv wie nie durchs Leben schleppte, erkannte er nicht; es interessierte ihn auch nur am Rande und nur soweit es wichtig war für den Geschäftsablauf. Nur seine Mutter merkte, wie ihm jeder Schritt zur Qual wurde. Sie konnte ihm aber nicht helfen. „Junge, da mußt du eben durch“ war ihr einziger Kommentar. „Die Verhandlung geht vorbei und danach geht es wieder aufwärts, glaube mir.“
Für Karljohan selbst waren diese Tage der reinste Horror. Seine Mutter hatte gut reden.
„Mach dich doch nicht verrückt.“ War er denn überhaupt noch Herr seiner Sinne?

Der Pilzkrimi geht an anderer Stelle weiter

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