Paxillus-Arten in diesem Buch: Paxillus involutus . Kahler Krempling, Empfindlicher Krempling Paxillus rubicundulus . Erlen-Krempling Ob auch der Erlen-Krempling in der Lage ist, ein immunhämolytisches Syndrom auszulösen, ist mir nicht bekannt. zurück zu den Vergiftungssyndromen zurück zu Seite 3 des Pilzbuches zum Artenindex zum Tintling |
Das Paxillus-Syndrom Kahler Krempling Paxillus involutus Das Paxillus-Syndrom bezeichnet Vergiftungen durch den Kahlen Krempling. Dieser früher geschätzte Speisepilz muß heute als potentiell tödlich giftig gelten, obwohl noch keine stabilen Toxine isoliert werden konnten. Eine Reihe von ernsthaften Vergiftungsfällen, bedingt durch eine allergieartige, immunhämolytische Sensibilisierung nach mehr oder weniger häufigem Genuß stellt ihn in die Nähe der gefährlichsten Giftpilze. Zwar waren bisher nur wenige Menschen davon betroffen, aber der Vergiftungsfall stellt sich äußerst ernst dar: Durch wiederholten Genuß auch ausreichend gegarter Mahlzeiten bilden sich mehr und mehr Antigene, die die roten Blutkörperchen verklumpen und auflösen (Hämolyse). Neben der daraus resultierenden Blutarmut sind Schock, Gelbsucht und schwere Nierenschädigungen die Folge. Erste Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Schüttelfrost und Juckreiz nach einer Latenzzeit von 1 -2 Stunden. Die Therapie richtet sich nach den Symptomen: Magenspülung, Schockbehandlung, Dialyse bei Nierenversagen, in schweren Fällen Blutwäsche bzw. Blutaustausch Ein vergleichbares Phänomen kennt man von Erdnüssen. Bei unzureichendem Garen löst der Kahle Krempling heftiges Erbrechen und Durchfall aus. Diese Vergiftung durch den Kahlen Krempling ist wesentlich häufiger und hat mit dem echten Paxillus-Syndrom nichts zu tun. |