Mondphasen
und Pilzwachstum
Gibt es da einen Zusammenhang ? Ursula und Fritz Hirschmann 90471 Nürnberg Wenn Pilzfreunde zusammensitzen und über ihr Hobby sprechen, dauert es meist nicht lange, bis über das Thema "Mond und Pilzwachstum" diskutiert wird. "Am Besten bei zunehmendem Mond" - "Nein, bei abnehmendem Mond" - "Alles Quatsch, der Mond hat darauf überhaupt keinen Einfluß!". So und ähnlich die Meinungen der "Experten". Und die Meinung der Verfasser ? Wir waren sicher, daß der Mond keinen Einfluß habe und wollten das endlich beweisen! Aber wie ? Nach langem Überlegen kam uns dann die Idee: In unserer Praxis als Pilzberater haben wir sorgfältig alle Beratungsdaten schriftlich festgehalten. Name und Wohnung der Ratsuchenden - Datum - Anzahl der vorgelegten Pilze und Pilzarten. Aus jahrzehntelanger Erfahrung wissen wir, daß bei starkem Pilzwachstum viele Ratsuchende, bei geringem Pilzvorkommen nur wenige Sammler zur Beratung kommen. Diese Tatsache wollten wir uns zunutze machen. Wir wollten die Beratungen nach dem Mondalter des Besuchstermins sortieren und daraus Rückschlüsse aufs Pilzwachstum in Abhängigkeit vom Mond ziehen. Was dann kam, war eine Menge Arbeit: Alle nötigen Daten (Datum - Anzahl Beratungen - vorgelegte Anzahl Pilze und Pilzarten) wurden mit dem PC erfaßt! Dann ein weiteres Problem: Für jedes Beratungsdatum (ca. 30 Jahre zurück!) musste das genaue Mondalter ermittelt werden. Angaben wie "Vollmond" - "Neumond" - "Zu/ Abnehmender Mond" waren uns zu ungenau. Da half uns ein kleines Astroprogramm weiter: "EPHEMERIDEN" heißt dieses Programm (Bezugsquelle s. u. !) Für Sonne, Mond und unsere neun Planeten können damit für jeden Tag, für jeden Ort und jede Zeit alle interessierenden Daten ermittelt werden, so z.B. das Mondalter für jeden Tag, aber auch Auf- und Untergänge usw. usw. Dieses Programm kann jedem Naturfreund nur empfohlen werden. Jetzt konnten zu den rund 1800 erfassten Beratungstagen das exakte Mondalter ermittelt und den im PC enthaltenen Daten hinzugefügt werden. Die weitere Arbeit musste dann unser PC erledigen: 1. Alle Beratungstage, aufsteigend nach Mondtagen, sortieren 2. Alle auf den gleichen Mond-Tag angefallenen Beratungen, Anzahl Pilze und Arten summieren und damit die die Daten in insgesamt 29 Zeilen (je eine pro Mond-Tag) komprimieren 3. Für jeden Mond-Tag werden die durchschnittlich angefallenen Anzahlen an Beratungen und vorgelegten Pilzen ermittelt 4. Es wird eine graphische Darstellung für 2 Mondphasen erstellt, in welche dann die ermittelten Durchschnitte eingetragen sind Schon ein oberflächlicher Blick auf diese Graphik zeigt uns deutlich: Es besteht sehr wohl ein Zusammenhang zwischen Mondphasen und Pilzwachstum! Folgendes ist der Darstellung zu entnehmen: Das Minimum des Pilzwachstums liegt etwa 5 Tage vor Neumond, dann nimmt das Wachstum zu und erreicht etwa 2 Tage nach Neumond den Durchschnittswert. Das Maximum wird etwa 6-5 Tage vor Vollmond erreicht. Von da an lässt das Wachstum deutlich nach, um dann ca. 5 Tage vor Neumond wieder das Minimum zu erreichen. Fazit: Verfasser wollten den "Mondfetischisten" beweisen, daß ihre Meinungen falsch waren; nun ist der Beweis genau gegenteilig ausgefallen. Wir widmen diese Arbeit unserem verstorbenen Pilzfreund und -Sachverständigen, Herrn Klaus-Joachim Süß, der alle seine Pilzberatungen exakt dokumentiert hat und dessen Werte in dieser Arbeit mit berücksichtigt sind. Sicher hätte er sich sehr darüber gefreut, daß seine Aufzeichnungen noch eine solche Verwendung finden konnten! Anmerkungen: 1. Dieser Artikel ist nur ein Auszug aus einem umfassenderen Beitrag. Der volle Umfang mit weiteren Tabellen und Graphiken erscheint voraussichtlich im Juni 2000 im Jahrbuch "Natur und Mensch" der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg. 2. Für Interessenten: Die für obige Arbeit verwendete Astro- Software EPHEMERIDEN kann bezogen werden bei Dr. Braekling Eupener Weg 10 48149 Münster Krause
Glucke . nach Hause
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