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Speisetäubling Russula_vesca

Speisetäubling Russula vesca

Das Jubiläum



Es war einmal eine Autorin mit Aristokrationshintergrund. Die schrieb vor vielen Monden eine "Geschichte mit Biss". Die publizierte sie auf ihrer Onleine und löschte sie nach ein paar weiteren Monden wieder. Die ihrerseitige Löschung führte auf meiner Seite zu einer 404-Fehlermeldung, weil ich die hübsche Geschichte verlinkt hatte.
(Zum Glück hatte ich sie mir vorher abgespeichert) .
Hier eine kurze Zusammenfassung: Es ging darum, dass anlässlich eines 25jährigen Pilzvereinsjubiläums ein mutmaßlich reicher Mykologe einen mutmaßlich armen Pilzexperten dafür engagierte, dass Letzterer Ersteren zu laudatieren haben würde. Den wortreichen Mutmaßungen der Edelmännin zufolge könnten die Preisverhandlungen zwischen "Festredenverkäufer und Festredenkäufer" recht zäh gewesen sein. Schließlich einigten sich der Jubilar mit dem großen Ego und der Jubilaudator mit der kleinen Tasche. Qualität hat eben ihren Preis. Der Laudator hat denn auch alle Register gezogen: Er schwärmte in kunstvoll verschnörkelten Worten von den über 100 Publikationen des Laudatierten bis zum zum "Rückfluss der Zufriedenheit" durch die beste aller Ehefrauen.

Wie aus gut unterrichteter Quelle außerhalb dieser Ausführungen zu erfahren war, konnten die Preisverhandlungen nur deshalb zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden, weil sich sich der reiche Mykologe und der jubilierende Verein die Kosten nebst Spesen für den mutmaßlich weniger reichen Kollegen geteilt haben. Deshalb sei für den auch ein Brocken abgefallen und nicht nur ein Krümlein.

Doch wo Brocken abfallen, gibt es auch Neider, die dem Armen Ritter seinen Armen Ritterling nicht gönnen. Manche dieser Beziehungen sind sogar Feindschaften von epochaler Tradition. Und daraus entstand eben die Geschichte, mutmaßlich jedenfalls. Diese sei natürlich frei erfunden, denn so etwas könne es ja gar nicht geben, so die Autorin in ihrem Eingangs-Disclaimer. Ein Märchen also.

Im Umfeld dieses Pilz-Märchens wurde jüngst eine ganz entzückende Drohung formuliert: "Wenn Sie so weitermachen, wird das noch seine Kreise ziehen" . *

Wie nett! Das motiviert zum einen zum Versuch der Beantwortung der Frage, wieviel Wahres denn an dem Märchen sein könnte und noch mehr dazu, Sie weiterhin auf dem Laufenden zu halten ;-))

Was hingegen so manche Zeitgenossen bewegt, sich für kostenlose Werbung und auch ansonsten völlig harmlosen Content mit Beschwerden, kategorischen Imperativen, Erziehungsversuchen und egopathischen Absonderungen zu bedanken, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. In diesem Fall  gelang es ihr jedenfalls, eine Art Missionar zu engagieren, dem sie die Aufgabe übertrug, mir "die Leviten zu lesen". Das versuchte er brav und folgsam, ohne allerdings zu begreifen, worum es eigentlich ging.
Die Gesamtanzahl der durchlebten Monde  - sowohl von der Aristokratin als auch vom rekrutierten Missionar - erklärt wohl einige der gesammelten Wunderlichkeiten ;-)
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* Mitte August 2020: Die Kreise beginnen bereits zu kreisen, wie ein Kreisel, der von der Peitsche fröhlich zum Kreiseln angetrieben wird: Die ersten drei mitteilsamen Pilzfreunde konnten jedenfalls bereits für Telefonate und Mails aktiviert werden ;-))

Update Sonntag, 30.8.2020 ca. 18 Uhr.: Heute kam ein neuer Neugieriger hinzu. Vielleicht hat er Neuigkeiten.

Noch´n Update, 31.8.2020 17:24 h: Es gibt ein neues Märchen. Titel: "Das Märchen von der Strumpfverkäuferin."
Es ist das erste Mal im Leben, dass ich von der Autorin etwas zurückgekriegt habe. So eine Art Gegenleistung für all das, was sie von mir schon gefordert und bekommen hat. DANKE liebe Edelblume.
Sobald die URL bekannt ist, werde ich das Märchen verlinken. Oder einfach privat weiterleiten.
Nur lesen werde ich es garantiert nicht ;-)
Vielversprechend auch die zugehörige Mail: "Ihr Einverständnis voraussetzend reihe ich das in Umlauf befindliche Märchen in meine 160 Kurzgeschichten ein, bestimmt für ein Buch und TV.  D."

Hallo "D.", das wird bestimmt eine gute Werbung werden. Dafür im Voraus ein weiteres DANKE!

Die Inhalte dieser "Märchen" und Reality-Botschaften sind eigentlich immer gleich (deshalb tue ich mir die Lektüre auch schon seit vielen Jahren nicht mehr an): Unzufriedende und Entrüstete reiten immer wieder auf meiner Vergangenheit als Marktfrau herum. Diese Menschen geben damit stets ein treffendes Bild von sich selbst ab.
Im Tintling sind einige Beispiele in Form von Leserbriefen zu bewundern, zuletzt in Tintling 114 in der Heftmitte.
Da steh ich aber drüber und zwar aus folgendem Grund: Nicht jeder kann aus der Pole-Position starten. Während manche Kinder gut situierte Eltern (oder, wie in diesem Fall, sogar aristokratische Vorfahren!) haben und jeden erdenklichen Berufswunsch realisieren können, haben andere Kinder Eltern, die ihren Nachkommen weder einen Schulabschluss noch sonst eine Ausbildung zukommen lassen können oder wollen. Zu letzteren gehöre ich. Das ist dann halt so.
Wenn ich aber heute auf meine Lebensleistung zurückblicke, kann ich sagen: Vor dem geschilderten Hintergrund ist das alles im Ergebnis sooo schlecht durchaus nicht: Meine Herren Söhne (ich war alleinerziehend) sind (dank des Einkommens aus meiner Tätigkeit als Marktfrau bzw. Strumpfverkäuferin) wohlgeraten, gut ausgebildet und in sicheren Berufen.
Der Tintling  (das zweite Leben ab 1996) steht ebenfalls gut im Schuh.

Manchen Zorngiebeln und  Märchentanten möchte ich gelegentlich zurufen: "Schäm Dich."

Die vier o.g. Pilzfreunde haben sich zwischenzeitlich leider nicht mehr in der Sache gemeldet. Schade...
Weitere Rekruten sind auch nicht hinzugekommen - leider... (Stand 7.9.20 20:22 h)

Dass "Das Märchen von der Strumpfverkäuferin" einen justiziablen Inhalt hat, vermute ich auch nicht, denn so dumm wird "D." vermutlich nicht sein. Falls doch, werden mich die entsprechenden Hinweise sicher erreichen.

Update 6.9.2020 19:41 h: Schon wieder eine Mail, diesmal so eine Art "Wort zum Sonntag" von "D." herself.
Ignore + delete... Warum sie das wohl macht? 

Gehen wir abschließend zum Anfang zurück, zu ihrer ersten Mail vom 11.8.2020 um 13:52 h:
Sie hat sich über den Inhalt ihrer Autorenseite auf der Tintling-Homepage beschwert. Besser: Beschweren lassen, Siehe oben. Daraufhin habe ich den Inhalt komplett gelöscht und durch einen Pilz ersetzt. So einfach ist das.
Doch das scheint auch nicht so recht in ihrem Sinn gewesen zu sein...
Es war übrigens das erste und bisher einzige Mal, dass jemand mein Sponsoring beanstandet hat.

Ende der Mission. Manche, so wird erzählt, sollen sich heute noch die  Augen reiben.

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