Weißbrauner Ritterling Tricholoma albobrunneum Die Naturkunde-Bücher
aus dem Quelle-Meyer-Verlag Das einzige Bundesland, in dem zumindest die Möglichkeit einer ordnungsgemäßen, öffentlich geförderten Pilzberatung besteht, ist Mecklenburg-Vorpommern. Die haben nach der Wende das früher in der ehemaligen DDR übliche Pilzberatungssystem in die Gegenwart hinübergerettet. In der Praxis geschieht die Kontrolle der zum Verkauf vorgesehenen Wildpilze aber auch dort auf freiwilliger Basis. Der Löwenanteil aller Pilzberatungen wird von Privatleuten in Anspruch genommen und der Löwenanteil der in den Verkauf gelangten Pilze wird auch dort von niemandem geprüft. In Deutschland gibt es die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM). Diese ca. 1200 Mitglieder umfassende Organisation bildet in speziellen Ausbildungsstätten kompetente, ökologisch orientierte Pilzsachverständige aus und zwingt sie, wenn sie ihren Status nicht verlieren wollen, zu regelmäßigen Fortbildungskursen. Diesen geprüften und engagierten Fachleuten wird bis heute die staatliche Anerkennung und ein entsprechender Einsatz verwehrt. Lediglich auf den Wochenmärkten einiger deutscher Großstädte kommen einige wenige dieser Pilzsachverständigen gelegentlich zum Zuge. Derartige Kooperationen haben aber Seltenheitswert und kommen dank der Förderung durch einzelne Stadt- oder Gemeindeverwaltungen zustande. Sie haben mit einem staatlichen Auftrag oder gar einer bindenden Verpflichtung rein gar nichts zu tun. Immerhin würde sich eine Katastrophe, wie sie sich auf dem Markt in Sulzbach ereignete, allein durch solche regelmäßigen Inspektionsgänge wirksam verhindern lassen. An dieser Tatsache gab es nichts zu deuteln. Gleich geht es
weiter mit der nächsten Folge - an einem anderen
Plätzchen.
Tintling 6/2012 |