LeGals Purpurröhrling
Boletus
legaliae
Hans-Karl
Hoerning: „Zur Zeit befragt die
Kriminalpolizei die Opfer, soweit diese zur Beantwortung der Fragen in
der Lage sind.
Sie beide“ und damit sprach er seine Mitarbeiter Hans Leuner und
Hermann Glauben an „gehen hinunter zur Kripo und bringen alles in
Erfahrung, was bisher bekannt ist. Es ist in diesem besonderen Fall
eine enge Kooperation zwischen der Kripo und uns erforderlich.“
„Wissen die schon von ihrem Glück?“ argwöhnte
Leuner. „Ja, und ich gehe davon aus, daß die inzwischen die
Problematik in ihrer vollen Tragweite erkannt haben. Machen Sie sich
darauf gefaßt, daß unsere Aufgabe extrem schwierig sein
wird. Das gilt auch dann, wenn wir den oder die Verkäufer rasch
ermitteln können, wovon ich ohnehin ausgehe.“
Leuner und Glauben entschwanden umgehend in Richtung des
Gebäudeteiles, in dem die Kripo ihres Amtes waltete.
„Sie beide“ und damit meinte er Gabriele Seinsoth und
Wolfgang Hörbiger „gehen in die Bibliothek und recherchieren
Informationen über Pilze im Lebensmittelgesetz, Pilzkontrollen,
Gerichtsurteile, Einträge in den Marktordnungen der Gemeinden und
insbesondere der von Sulzbach.“
„Komm Gabi“ ermunterte Hörbiger seine junge Kollegin
„gleich kriegst du die Antwort auf deine Frage nach den
Pilzkontrollen. Nicht, daß du noch dumm sterben
mußt.“
„Werde nur nicht anmaßend.“ Schon war sie voller
Eifer mit ihrem Kollegen draußen auf dem Flur in Richtung der
Katakomben. So nannten sie das vom Boden bis zur Decke mit Papier
angefüllte Archiv mit der gut bestückten Bibliothek.
„Herr Siebert und Frau Findeisen, Sie finden in Ihrem Büro
ein Sondertelefon vor, das ab sofort keine Minute unbesetzt ist. Die
Zentrale wird bei allen Anrufen direkt an Sie weiterverbinden. Sie
wissen, worum es geht.
Beantworten Sie bitte alle Fragen so, daß von den Opfern Schaden
abgewendet und eine Ausweitung des Fiaskos nach Möglichkeit
verhindert wird. Es wurde bereits eine entsprechende Meldung an die
Presse gegeben, damit alle Vergifteten erfaßt und behandelt
werden können. Vielleicht haben wir das Glück, daß
einer seine Pilze erst gestern gegessen oder vielleicht sogar noch im
Kühlschrank liegen hat. Es wäre ein überaus wertvolles
Beweismittel.“
„Bin ich arbeitslos oder gibt es für mich auch noch etwas zu tun“
begehrte Holger Christoffel zu wissen.
„Und ob es Arbeit gibt. Wir beide werden gleich im Anschluß den
Wellinger Hof aufsuchen.“
In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Alle Mitarbeiter, die sich
noch im Raum befanden, fuhren erschreckt herum.
Fortsetzung folgt -
an anderer Stelle.