Pilzbücher von Robert
Bauch
Das
ist
ungerecht.“ Karljohan war entsetzt.
„Nein, das ist es nicht. Ich werde nämlich nicht mit
ansehen, wie du vor die Hunde gehst und wir brauchen die Argumente
nicht zu wiederholen. Du kannst nicht mit der Schuld leben, soviele
Menschen schmählich im Stich gelassen zu haben, obwohl du die
Möglichkeit gehabt hättest ihnen zu ihrem Recht zu
verhelfen.
Außerdem könnte ich nicht ertragen, daß
unser Kind in einer Welt von Lügen aufwächst.
Das hat nichts damit zu tun, daß ich dich nicht liebe, das
Gegenteil ist sogar der Fall. Aber das, was sich hier anbahnt, wird
unsere kleine Gemeinschaft früher oder später ohnehin
zerstören. Und du glaubst doch nicht im Ernst daran,
daß ich
mein Leben der Unlauterkeit und diesem tyrannischen Ekelpaket
unterordnen werde.“
Wie auch immer er es drehte und wendete, mußte Karljohan
eingestehen, daß Ulrike so unrecht nicht hatte.
Der Autounfall war ohne Frage eine Folge des bislang
größten inneren Konfliktes in seinem Leben.
Aber er konnte - vor allem beim Gedanken an seine Mutter - nicht
über seinen Schatten springen.
Und eine Lösung fiel im schon gar nicht ein. Nicht jetzt.
Tatsache
war, daß er von seiner eigenen Frau erpreßt wurde
und er
haßte sie in diesem Moment dafür.
Schweigend saß er während der gut
einstündigen Fahrt
neben Ulrike und wagte es nicht einmal sie anzusehen. Sein Kopf
brummte. Er wußte nicht, wem sein Zorn in diesem Moment mehr
galt: seinem Vater oder seiner Frau.
Zu Hause angekommen legte er sich sofort ins Bett und stand auch am
nächsten Morgen nicht auf.
