Üppiger Träuschling Stropharia_hornemannii
Üppiger TräuschlingStropharia hornemannii

Trüffel-Saucen, Pesto, Salsa etc. mit Trüffeln

Dies wurde vom Vater aber geflissentlich ignoriert.
Es wären für ihn Indizien jener Verweichlichung gewesen, die er als unerwünscht abgelehnt oder als nicht existent verdrängt hatte. Seine markigen Schlagworte waren: „Härte, Durchhaltevermögen und Ehrgeiz“ und sie allein bestimmten sein Handeln. Sonst hatte nichts zu zählen, Wohlstand und Luxus würde dann schon von selbst hinzukommen. Ständig war Vater Häubling am Erziehen. Folgendes Erziehungs-Szenario war nur eines von vielen und kann als typisches Beispiel dienen: an einem Sonntagmittag mitten im Winter stand der Ölofen schief. Er war, vielleicht weil sich jemand dagegengelehnt hatte, ein paar Zentimeter nach hinten gekippt. Die Familie war beim Mittagstisch und der damals fünfzehnjährige Karljohan saß dem Ofen am nächsten. „Stell mal den Ölofen gerade und sieh nach, ob er noch brennt“ verlangte der Hausherr von seinem Abkömmling. Der Angesprochene tat, wie ihm geheißen, konnte aber zunächst den zweiten Teil seiner Aufgabe nicht erfüllen, weil das Guckloch zum Brenner von einer verschiebbaren Klappe verschlossen war. Um sich nicht die Finger zu verbrennen, nahm der Junge einen Löffel vom Eßtisch, um die kleine Klappe mit Hilfe des Stiels zur Seite zu schieben.
Ein schwerer Fehler.
Innert Sekundenbruchteilen rastete der Auftraggeber aus. Wie von Furien gehetzt stürzte Werner Häubling zum Ofen und stieß den Burschen zur Seite, so daß er zurück auf seinen Stuhl fiel. Dann schob er wie wild und mit bloßen Fingern das Kläppchen hin und her. Immer wieder und immer wieder. Klack klack klack.
Er war wie von Sinnen, als er mit erhobenem und wild gestikulierendem Zeigefinger den Halbwüchsigen anschrie: „Der Wirtschaft entstehen Millionenschäden, weil viel zu viele Arbeitnehmer viel zu viele kostbare Minuten mit unnützen Verrichtungen verschwenden.
Du, mein Sohn, bist auf dem besten Weg eines dieser unfähigen Mitglieder einer maroden Gesellschaft zu werden.“ Anschließend wischte er sich mit den Fingerspitzen weißschaumige Speichelreste aus den Mundwinkeln. Das Ergebnis: Der Ölofen stand wieder gerade, dafür hing der Haussegen schief.
Karljohan duckte sich in seinen Stuhl, Gundula weinte und das Mittagessen war gelaufen.
Ein weiteres Häppchen des Pilzkrimis gibts andernorts
 
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