Gallenröhrling Tylopilus felleus

GallenröhrlingTylopilus felleus 

 Tylopilus.

Rosasporröhrlinge (Tylopilus) im online-Pilzbuch:
Tylopilus badiceps . Rotbrauner Rosasporröhrling
Tylopilus felleus . Gallenröhrling
Tylopilus porphyrosporus . Porphyrröhrling

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Gefährliche Pilzaufklärung und kein Ende.
Unser Mitglied, Herr Richard Gerdien, Köln-Lindenthal, machte uns in dankenswerter Weise auf folgende Pilznotiz in der Grünen Post" Nr. 30 vom 28. Juli 1929 aufmerksam.
Ein Artikel über giftige Pilze im Leser-Sprechteil lautet dort folgendermaßen:
Giftige Pilze. Zu dem Artikel über Pilze in Nr. 28 der "Grünen Post" teile ich mit, daß ich in der Dubrow einen dem Steinpilz täuschend ähnlichen Pilz gefunden habe. Er schmeckte aber bitter, war also zweifellos giftig, mindestens jedoch ungenießbar. Dieser Pilz unterschied sich von dem echten Steinpilz nur durch eine netzartige Zeichnung am Stiel.  
Die Hausfrau tut gut, wenn sie beim Putzen der Pilze von jedem einzelnen ein ganz kleines Stückchen probiert. Schmeckt der Pilz bitter odcr beißt er auf der Zunge, so ist anzunehmen, daß er giftig oder ungenießbar ist. An dem kleinen Pilzstückchen vergiftet sich niemand, zumal man es ja nicht verschluckt, sondern, falls es bitter schmeckt, sofort wieder ausspucken soll.
B. Salomon, Friedenau.
Allerdings ist im ersten Absatz vom Steinpilz und wohl dem Gallenröhrling die Rede. Sicherlich wird es aber den meisten Lesern genau so ergehen, wie unserm Einsender, daß sie den letzten Absatz für bare Münze halten und die darin gegebenen Ratschläge auf alle Pilze erstrecken; denn es ist keine Silbe davon gesagt, daß sich diese Kostprobe auf die Unterscheidung des Steinpilzes und des allerdings schlecht charakterisierten Gallenröhrlings beziehen soll. In dieser allgemeinen Form ist die Merkregel von der Kostprobe der Pilze geradezu lebensgefährlich; denn unser gefährlichst er Giftpilz, der grüne Knollenblätterschwamm, hat weder unangenehmen Geruch noch unangenehmen Geschmack. Wir möchten auch niemandem raten, selbst nur ein winziges Stückchen vom grünen Wulstling als Kostprobe zu versuchen, selbst wenn das Versuchsstückchen sofort wieder ausgespuckt wird. Die Giftgefährlichkeit des grünen Knollenblätterpilzes ist unberechenbar. Die Gefährlichkeit einer solchen Notiz wäre schon außerordentlich gedämpft worden, wenn man statt der Überschrift "Giftige Pilze" gesagt hätte "Der Steinpilz und sein Doppelgänger, der Gallenröhrling", und wenn die Kostprobe auf die Unterscheidung zwischen Steinröhrling und Gallenpilz beschränkt worden wäre.
Quelle: Zeitschrift für Pilzkunde 8/1929

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