Dünnsporiges Kranzbecherchen Vibrissea flavovirens

Dünnsporiges Kranzbecherchen  Vibrissea flavovirens 

 Vibrissea

Kranzbecherchen (Vibrissea) im online-Pilzbuch:
Vibrissea flavovirens . Dünnsporiges Kranzbecherchen

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Ein halbes Jahr war es her
, seit die werdende Mutter das letzte Lebenszeichen vom Vater ihres ungeborenen Kindes erhalten hatte. Vor vier Monaten, im September 1941, hätte während des verabredeten Fronturlaubes die Hochzeit stattfinden sollen. Während der ganzen Zeit der Schwangerschaft quälte sich Frieda abwechselnd mit abgrundtiefen Sorgen und dann wieder mit argwöhnischen Zweifeln. Sie hatte keinerlei Anhaltspunkte dafür, ob ihr Verlobter tot, verletzt, verstümmelt, in Gefangenschaft oder einfach verschwunden war.
Keine einzige der zahllosen Suchmeldungen beim Roten Kreuz brachte ein verwertbares Ergebnis.
Frieda richtete sich in dem normalerweise ungeheizten Schlafzimmer notdürftig ein und schaffte es unter unmenschlicher Anstrengung, einen alten Holzofen in Gang zu bringen. Obwohl sie die geborstenen Fenster mit Brettern vernagelt und alle Ritzen mit Lappen verstopft hatte, war es so kalt und zugig, daß man es beim besten Willen nur im dicken Wintermantel aushalten konnte. Sie war ganz auf sich allein gestellt, als zwei Tage nach dem Bombenangriff an einem grausam kalten Tag ganz plötzlich und zwei Wochen zu früh die Geburt einsetzte. Es gab kein Krankenhaus in der Umgebung und selbst wenn es eines gegeben hätte, dann wäre es mangels Transportmitteln und wegen der gebotenen Eile ohnehin unerreichbar gewesen.

Unter diesen haarsträubenden Umständen wurde Werner Häubling ohne die Hilfe einer Hebamme oder eines Arztes und ohne jeglichen menschlichen Beistand geboren.
Fortsetzung an anderer Stelle

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