Ein
Urwald am Rande der Stadt Für ein
bundesweit einmaliges Projekt, so die vom
Umweltministerium des Saarlandes herausgegebene kostenlose Zeitschrift
UNSERE UMWELT 2/97, wurden jüngst die Weichen gestellt: In
Kooperation zwischen dem Umweltministerium des Saarlandes und dem NABU
wurden nahe der Hauptstadt Saarbrücken, im
Steinbachtal, 350 Hektar Waldfläche aus der
forstwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen, damit sich hier wieder
ein Urwald entwickeln kann. Das Waldschutzgebiet wird als
Naturschutzgebiet und als Naturwaldzelle ausgewiesen und wird damit
höchsten Schutzgrad auf Dauer genießen. Weitere
Projekte mit dem Ziel einer flächendeckenden naturnahen
Waldwirtschaft wurden bereits in Zusammenarbeit mit dem BUND und
Greenpeace realisiert. Das Saarland nimmt damit eine Vorreiterrolle ein
und will diese Position weiter ausbauen, so Umweltminister Prof. Willi
Leonhard. Bis zur Jahrtausendwende sollen weitere 600 Hektar einen
strengen Schutzstatus genießen. Auszüge aus dem
Statement von NABU und Umweltministerium anläßlich
der Unterzeichnung der Vereinbarung: „Bäume
dürfen hier so alt werden, wie die Natur es erlaubt, die
genetische Vielfalt der Natur hat grenzenlose
Entwicklungsmöglichkeiten. Damit geben wir der Natur ein
Stück Wildnis zurück, aus der die Motorsäge,
aber nicht der Mensch verbannt wird. Wir Europäer
können nicht immer nur an die Länder der Dritten Welt
appellieren, daß sie ihre Urwälder erhalten,
während wir unseren Wald selbstverständlich
flächendeckend forstwirtschaftlich nutzen wollen.“ Das sind doch mal
erfreuliche Nachrichten, meint die Redaktion und
hofft natürlich, daß der künftige Urwald
Steinbachtal auch wieder eine reichhaltige Pilzflora hervorbringen wird
und daß sich verschollene Rote-Liste-Arten wie etwa der
Satanspilz Boletus satanas
oder der Kaiserling Amanita caesarea
dort wieder
nachgewiesen werden können.
In diesem Zusammenhang möchten wir die Gelegenheit nutzen, auf ein besonderes Angebot des NABU aufmerksam zu machen: Die Rote Liste der gefährdeten Großpilze in Deutschland ist zum Sonderpreis von DM 20.- erhältlich. Das 144 Seiten starke Buch (Pb) im Format DIN-A-4 enthält eine Fülle an Informationen zu gefährdeten Pilzarten, zeigt Möglichkeiten des Pilzschutzes auf und diskutiert die Ursachen der Verarmung der Pilzflora. Die eindeutigen Ursachen des Pilzartenrückganges werden aufgezeigt: das vom Menschen veränderte ökologische Gleichgewicht, intensive Nutzung und Übernutzung der Flächen, Zerstörung der Lebensräume.... Die aufwendig erstellte Rote Liste mit 30 farbigen Abbildungen seltener Pilzarten ist das Ergebnis der Kartierungs- und Auswertungsarbeiten eines hochkarätigen Mykologenkollektivs und sie ist, obwohl bereits 1993 im IHW-Verlag erschienen, nach wie vor brandaktuell. Da sie im Regal eines Pilzfreundes keinesfalls fehlen sollten, geben wir Ihnen auf der Mittelseite eine unbürokratische Bestellmöglichkeit. . zurück zu Tintling 4/1997 . zur Tintling-Hauptseite . u.: Rote Listen Pilze bei Amazon Autoren oder Herausgeber dieser Bücher sind Wulfard Winterhoff, Matthias Lüderitz, Juliet C. Frankland, Naresh Magan und Geoffrey M. Gadd |