Maipilz, Georgs-Ritterling Calocybe_gambosa

Maipilz, Georgs-Ritterling Calocybe gambosa

Schimmelpilze

Die Verfasser einschlägiger Werke sind Gareth Morgan-Jones, J. W. Carmichael, George L. Barron,
Liliane E. Petrini , Ulrich Kück u.v.a.

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Die Pilze prangten als ganz besondere Spezialität
unübersehbar, dekorativ und appetitlich auf einem Extratisch am Ende des Standes.
Die Auswahl war für hiesige Verhältnisse gigantisch:
Steinpilze, Pfifferlinge, Hallimasch, alles jeweils in mehreren Größen,
außerdem Rotkappen, ja sogar Stockschwämmchen und Shii-Take und fünf Sorten Kulturchampignons sowieso. Vor dem Stand warteten zahlreiche Kundinnen und diskutierten in der angenehm milden Oktobersonne über die verschiedenen Zubereitungsarten für Pilze, während die etwas abseits stehenden Ehemänner sich darin übertrafen, über ihre enormen eigenen Pilzfunde zu renommieren. Was bei dem ganzen Jägerlatein jedoch nicht erwähnt wurde, war, daß die Bessere Hälfte nur selten bereit war, die ziemlich suspekt erscheinenden Schätze wirklich zuzubereiten und sich und den Kindern als Speise vorzusetzen. Das tat man allenfalls einmal im Jahr mit den massenhaft erscheinenden Hallimasch und natürlich - mit den Steinpilzen.
Die waren gut kenntlich und Unfälle praktisch ausgeschlossen. Doch entgegen der lautstarken Schilderungen der Ehemänner im Hintergrund hatten die Frauen diese Riesensteinpilze nie zu Gesicht bekommen. Ob die Göttergatten schlicht logen oder eine Freundin als Nutznießerin der Delikatessen unterhielten, mußte offen bleiben. Auf alle Fälle war es eindeutig sicherer, die begehrten Pilze beim Händler des Vertrauens zu erwerben als aus anderen dubiosen Quellen. Womit sich das Hauptinteresse der Damen wieder den Auslagen der Firma Häubling zuwandte. Eines der Preisschilder war offenbar besonders verlockend und der Inhalt der Kiste sah ebenso aus:
Wird fortgesetzt
zum Tintling . Tintling 4/2006