Wolliger Scheidling Volvariella bombycina Walter Migula (4.11.1863 - 23.6.1938) war ein Pionier in der Bakteriensystematik. Er wurde 1890 für die Botanik der TH Karlsruhe habilitiert und diente mehrere Jahre als Professor in der Abteilung für Bakteriologie des Lebensmittelforschungsinstituts der TH Karlsruhe. Heute ist er Mikrobiologen vor allem durch seine 1895 erfolgte Beschreibung der ökologisch, klinisch und biotechnologisch wichtigen Bakteriengattung Pseudomonas bekannt. Dieser Pilz wurde zu Ehren von Walter Migula beschrieben: Chrysomma migulae M. Choisy & R.G. Werner 1931; Teloschistaceae Walter Migula verfasste folgende wichtigen Werke über Pilze im weiteren Sinn: Kryptogamen-Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz (1910 - 1934) 1926: Handbücher für die Praktische Naturwissenschafliche Arbeit: Die Flechten 1929 - 1931, zusammen mit Thomé Migula: Flora von Deutschland: Die Flechten Noch eine Fundsache aus der ZfP 12/1928, in der Walter Migula erwähnt wird: Ein riesiger Scheidling. Von Studienrat Koch, Glogau. Am 11. August fand ich in einem Pappelstumpf, von dem nur noch die dünne Oberschicht übrig war, zwei Volvaria bombycina (Schff.) Quélet, deren Ausmaße so sehr die Angaben in Migula und Rickenübertreffen, daß ich es für angebracht halte, sie weiteren Kreisen bekannt zu geben. Der kegelglockige, filzige Hut war bei beiden ziemlich dicht mit abstehenden spitzen, bis 5 mm langen Borsten bedeckt. Der Hut des ersten der beiden war 26 cm breit, 12 cm hoch und hatte einen Radius (Dachstrahl) von 16,5 cm. Die Lamellen waren bis 3,5 cm breit, der etwas überfaserte, weiße Stiel hatte eine Länge von 26 cm, eine Stieldicke am Grunde von 45 mm (Umfang 130 mm) und an der Spitze von 22 mm. Die Hüllenlänge betrug 10 cm, von denen 6-7 cm fest anlagen, der obere Teil lose und etwas eingeschrumpft war. Die elliptischen, fast glatten Sporen maßen 8 - 9 µm bei 5-6 µm Breite und hatten einen kleinen seitwärts hinüberzeigenden Stiel. Der zweite Pilz war 25 cm breit, 10 cm hoch, bei 15 cm Seitenhöhe. Die Lamellen waren 25 mm breit, der Stiel 27 cm lang, 40 bzw. 20 mm dick. Beim ersten hing noch ein etwa 3 cm im Quadrat messendes Stück der hellbraunen, dunkler gestreiften Scheide auf dem kuppenförmigen Scheitel. Wegen der großen Zartheit und Wuchtigkeit der beiden Pilze konnte ich sie leider nicht einsenden, ich habe aher eine verkleinerte Darstellung gemacht. Später habe ich an derselben Stelle noch einen Riesen neben gewöhnlichen Pilzen gefunden. Walter Migula starb am 23. Juni 1938 in Eisenach. |