Gilbender Riesen-Champignon Agaricus augustus 

Getrocknete Champignons

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Sache des Brutzüchters ist es nun, eine Auswahl der besten und ertragreichsten Arten zu treffen. Die Anzahl der Spielarten ist viel größer, als man im allgemeinen denkt; es gibt Champignons vom blendenden Weiß bis zum tiefdunklen Braun, mit langem Stiel und flachem dünnem Kopf und mit ganz kurzem Stiel und rundem, dickfleischigem Kopf; solche, die in der Größe eines Fingerhutes abgenommen werden müssen, wenn sie sich nicht öffnen sollen, und solche, die bei einem Gewicht von 1/4. Pfund noch geschlossen sind. Es gibt Spielarten von sehr großer Virulenz, die selbst mit manchen Düngerkrankheiten (der Champignon scheidet einen chlorartigen Kampfstoff aus) fertig werden, und Spielarten von ganz geringer Lebenskraft. Außer diesen 4 Punkten: Raum, Dünger, Verwertung, Brut möchte ich als letztes und wichtigstes Erfordernis einer erfolgreichen Champignonzucht nennen: die sachgemäße Leitung. Die Zubereitung des Düngers erfordert eine bedeutende Erfahrung und gute Beobachtungsgabe. Wie ich schon andeutete, muß die Gärung je nach der Beschaffenheit der Räume, je nach der Jahreszeit und je nach der Zusammensetzung des Düngers verschieden geführt werden. Das läßt sich nicht in eine Formel bringen, auch nicht in 8 Tagen lernen und deshalb rate ich auch jedem der vielen Interessenten, die bei mir anfragen, nicht, wie es die meisten wollen, sofort im großen zu beginnen, sondern erst bei kleinen Anlagen zu lernen und nach und nach einen größeren Betrieb aufzubauen. Meine erste Anlage war eine Kiste von 1 qm Fläche, dann hatte ich einen Keller mit 30 qm Bodenfläche und so bin ich unter manchen Fehlschlägen vollständig autodidaktisch weiter geschritten bis zu meiner heutigen Ertragsfläche von 6000 qm, Torgau und Eilenburg zusammengerechnet. Außer der Düngerbearbeitung muß aber der Zuchtleiter die Behandlung der Beete, die Lüftung, die Bekämpfung von Krankheiten und Insektenplagen, die mitunter verheerend auftreten, die Desinfektion der Räume genau verstehen und sich in jeder Lage zu helfen wissen. Weiter zu Teil 5 .

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