Sommer-Trüffel Tuber_aestivum

Sommer-Trüffel Tuber aestivum

Trüffeln sind das häufigste Motiv in der pilzlichen Belletristik, gefolgt von Giftpilzen.

--------------------------------------------------------------

Er hat erkannt, daß die Steine im Tresor aus Bergkristall sind und die Expertisen gefälscht.

„Ja wo bleibst du denn, wenn ich dich rufe, hockst du auf den Ohren, oder was?“
Gundula ging mit zitternden Knien zu ihrem Mann.
„Wo ist denn die neue Ausgabe der "Art"?“ fuhr er sie an.
„Liegt oben auf dem Kamin.“
„Was hat die denn dort zu suchen?“
„Ich habe darin gelesen.“
„Dann geh sie holen. Du weißt genau, daß ich nicht leiden kann, wenn etwas nicht an seinem Platz ist.“
Er hatte nichts gemerkt. Noch nicht. Gundula trottete mit schlabberigen Knochen nach oben, um die Kunstillustrierte zu apportieren. Sie wußte, warum er die Zeitschrift brauchte: in der letzten Ausgabe war ein Artikel über Van Gogh und sein Lieblingswerk oben im Flur. Sicher interessierte ihn die Wertangabe für das Bild, das er erst vor einem Jahr auf einer Auktion in Paris für eine Million Französische Francs ersteigert hatte. Eine wahre Trüffel, wie er den Kauf damals zu nennen pflegte. Sie legte die Zeitschrift vor ihn hin.
Auf Seite x gehts weiter mit dem Roman.

zurück zum Index der Pilzbücher  . zurück zum Tintling . Tintling 2/1996