Schwarzfaseriger Ritterling Tricholoma_portentosum

Schwarzfaseriger Ritterling Tricholoma portentosum

Italienische Pilzbücher

von Bruno Cetto, Zanichelli, A. Bernicchia, Aldobrando De Angelis,
Gabriella Di Massimo, Giorgio Materozzi, Pierluigi Angeli, Guido Stecchi, L. La Chiusa, Markus Kobold,
Giunti Demetra, M. Stoppele, De Vecchi, De Agostini, Armenia und Paolo Cugildi

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Er machte einen hochkomplizierten Schlachtplan, wer zu welchen Schlössern welche Schlüssel hatte oder höchstens haben dürfte. Etwa zehn Schlösser mit den zugehörigen Schlüsseln lagen noch im Keller zur weiteren Verwendung. Um einen verlorenengegangenen Schlüssel zu ersetzen, bedurfte es jedesmal einer größeren Aktion, denn so etwas mußte quasi als Antrag beim Hersteller der Schließanlage eingereicht werden. Irgendwann hatte Gundula einmal belustigt geäußert, daß Werner, verlöre er einmal seinen Universalschlüssel, erst eine Geburtsurkunde und ein Leumundszeugnis beibringen müßte, bevor er sich Einlaß in seine Häuser verschaffen konnte. Und was wäre, wenn der Lieferant der Schließanlage liquidierte? Die Frage blieb offen. Gundula Häubling hatte trotz ihrer insgesamt scheinbar untergeordneten Funktion in der Familie die größte Schlüsselgewalt nach ihrem Mann. Sie konnte mit ihrem Schlüsselpaar satte zwanzig der zweihundert Schlösser knacken ohne ihren Gatten fragen zu müssen. So weit hatte sie sich im Laufe der vielen Ehejahre vorgearbeitet. Sie hätte auch in die Wohnung von Sohn und Schwiegertocher gehen können. Wenn sie gewollt hätte. Die Putzfrau kam direkt dahinter: zwölf Schlösser. Karljohan: acht. Ulrike: unter ferner liefen - vier. Dann kamen eigentlich nur noch die Mieter: eins oder zwei, höchstens drei. Nein: Josepha Maydell, die Inhaberin des Gemüseladens in Fischbach und einen einzigen Sommer lang die Kurzzeit-Geliebte ihres Vermieters, hatte ebenfalls die Schlüsselgewalt über vier Schlösser. Das mit der Liebschaft war lange her, mindestens acht Jahre und ein unbedeutender Midlife-Ausrutscher. Werner Häublings Traum wäre gewesen, dass man die Schließanlage auch auf die Autos hätte ausdehnen können. Technisch durchaus machbar, aber zu aufwendig und daher teuer.
Gleich gehts weiter mit einem weiteren Kapitel

Italienische Pilzbücher mit gehobenem Anspruch .  Tintling 3/2012
Tintling