Weicher Dotteräubling Russula intermedia

Der Weiche Dotteräubling Russula intermedia
wurde 1951 von Rolf Singer als Russula lundellii zu Seth Lundells  Ehren benannt.

Seth Lundell  (1892-1966) war ein schwedischer  Mykologe. 1962 wurde er Ehrenmitglied der Dänischen Mykologischen Gesellschaft.

Lesen Sie hier einen Geburtstagsgruß von Maria und Hermann Jahn in den Westfälischen Pilzbriefen:
"Am 18. April 1962 feierte Dr. h.c. Seth Lundell in Uppsala, der führende skandinavische Pilzforscher, seinen 70. Geburtstag. In Berührung mit der Mykologie kam er schon früh durch die Bekanntschaft mit Dr. Lars Romell anlässlich einer der von diesem veranstalteten Pilzausstellungen. Bald entstand eine intensive Zusammenarbeit. Dr. Romell selbst war als Mykologe Schüler von Elias Fries Sohn, O. Robert Fries, und H. von Post.  „Etwa zehn Jahre lang ging alles, was ich sammelte, durch Romells Hände, und ich glaube daher eine gute Auffassung davon erhalten zu haben, wie er die Fries´schen Arten interpretierte,” schrieb uns Dr. Lundell vor kurzem. So ist er der Erbe und Verwalter Fries´scher Tradition geworden.
Nach Romells Tod 1927 ordnete Lundell dessen Herbar am Naturhistorische n Reichsmuseum in Stockholm. Während dieser Arbeit entstand der Plan, selbst eine Exsikkatensammlung schwedischer Pilze herauszugeben. Dieser Plan fand später in Zusammenarbeit mit Prof. J .A. Nannfeldt in Uppsala seine Verwirklichung in den „Fungi exsiccati Suecici, praesertim Upsalienses”, dem bedeutendsten Pilzexsikkatenwerk der Jetztzeit. Von 1924 bis 1961 sind nicht weniger als 2800 Exsikkate bearbeitet und an 10 der wichtigsten Museen der Welt verteilt worden. Die gedruckten Beihefte sind weit mehr als ein Namenskatalog, sie enthalten eine Fülle von taxonomischen Studien und Artenklärungen, die Zeugnis ablegen von der außerordentlich kritischen und gewissenhaften Arbeit Lundells. Sie stellen nicht nur das wichtigste Nachschlagewerk für die schwedische Pilzflora dar, sondern sind, zumal sie besonders viel Material aus Fries' Heimat und Sammelgebieten (Uppsala, Femsjö) enthalten, ein unentbehrliches Quellenwerk, besonders für die Deutung Fries scher Namen. Mit berechtigtem Stolz kann Dr. Lundell heute auf diese große Lebensarbeit zu- rückblicken. Für seine Verdienste in der wissenschaftlichen Mykologie wurde er 194 2 zum Ehrendoktor ernannt .
Wir durften Dr . Lundell im vorigen Jahre einige Male an seinem Arbeitsplatz im Botanischen Institut der Universität Uppsala besuchen, als wir ihm Material vo n Marasmius chordalis und Lactarius cilicioides ss . Neuhoff für das Exsikkatenwerk überbrachten. Die vielen Stunden intensiver, mit Humor gewürzter Pilzgespräche sind uns ebenso unvergesslich wie die Ausflüge unter seiner Führung, vom Warmhaus des Botanischen Gartens, in dem er uns Leucocoprinus luteus vorführte, zum Karolina-Park und zum Uppsala-Stadtwald, klassischen Pilzstandorten der Fries´schen Ära mit erstaunlich reicher Pilzflora."

Pilze, die zu Ehren von Seth Lundell beschrieben wurden:
Corticium lundellii Bourdot 1949, Hypochnicium lundellii, Meruliaceae
Crepidotus lundellii Pilát 1936, Inocybaceae
Dasyscyphus lundellii Le Gal 1939, derzeit Lachnum lundellii, Lachnaceae
Dasyscyphus lundellii Svrèek 1962; Lachnaceae
Laeticorticium lundellii J. Erikss. 1958, heute Corticium boreoroseum, Corticiaceae
Merostictis lundellii Svrèek 1990, Dermateaceae
Omphalia lundellii Pilát 1954,heute Arrhenia lundellii, Tricholomataceae
Peniophora lundellii Litsch. 1938, derzeit Gloeocystidiellum convolvens, Stereaceae
Peziza lundellii Donadini 1982, Pezizaceae
Phellinus lundellii Niemelä 1972, Hymenochaetaceae
Phlegmacium lundellii M.M. Moser 1960, zurzeit Cortinarius lundellii, Cortinariaceae
Physodontia lundellii Ryvarden & H. Solheim 1977, Hymenochaetales
Russula lundellii Singer 1951, heute Russula intermedia, Russulaceae
Sarcodon lundellii Maas Geest. & Nannf. 1969,  Bankeraceae


Pilze, die Seth Lundell  beschrieben oder umkombiniert hat:
Tricholoma flavovirens . Grünling Tricholoma equestre

Seth Lundell starb am 23. November 1966 in Schweden.

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