Bekanntheitsklasse: 1

Speisewert


 . Vorkommen .
bei Laubbäumen

Lebensweise
symbiotisch

. Größe s bis m

Pilzform normal

. Unterseite der Hüte
. lamellig .

Lamellen
ausgebuchtet

Sporenpulverfarbe:
braun

Verwandtschaft:
Ständerpilze
Basidiomycetes
Blätterpilze
Agaricales
Schleierlingsverwandte
Cortinariaceae
Schleierlinge
Cortinarius
Untergattung
Leprocybe

Orangefuchsiger Raukopf Cortinarius (Leprocybe) orellanus
 
Orangefuchsiger Raukopf Cortinarius  orellanus
  tödlich giftig   

Erscheinungszeit:  August bis Oktober.
Größe: 3 - 8 cm ø, Stiel 4 - 7 x 0,5 - 1 cm.
Vorkommen: In wärmebegünstigten Buchen- und Laubmischwäldern auf Kalkboden.
Verbreitung: Selten, nur regional und in einzelnen Jahren häufiger.
Merkmale:  Hut kegelig-geschweift, meist stumpf gebuckelt, faserig-filzig, matt, rostbraun oder fuchsigbraun. Lamellen entferntstehend, rostbraun, Schneiden gleichfarbig, ausgebuchtet angeheftet. Stiel glatt oder weißlich befasert, ringlos, weißlich bis messinggelb, Basis dunkler rostgelb, voll. Fleisch blaß ockerlich, sehr fest.
Geruch im frischen Schnitt rettichartig Geschmack darf nicht getestet werden.
Sporenpulver: zimtbraun.

Wissenswertes, Verwechslung:
Ein gefährlicher Giftpilz, der die Nieren schädigt. Die lange Latenzzeit von 4 - 14 Tagen macht es schwierig, einen Zusammenhang mit einer Pilzmahlzeit herzustellen und die Vergiftung äußert sich erst, wenn die Giftstoffe längst im Kreislauf sind. Die ersten Symptome sind unstillbarer Durst, Kopfschmerzen, Schmerzen in der Lendengegend und leichtes Fieber.
Erst viele Stunden bis Tage nach einer Cortinarius-Pilzmahlzeit treten  erste unspezifische Beschwerden mit Übelkeit und durch die Urämie verursachtes Erbrechen auf. Die für diese Pilzvergiftung typische Nierenschädigung zeigt sich anfangs mit Lendenwirbelsäulenschmerzen (Nierenloge), dann durch Verstopfung der Nierentubuli zunehmendem Nierenschaden 2 bis 17 Tage  nach der Pilzmahlzeit. Je früher die Nierenschädigung beginnt, ein desto schwererer Nierenschaden ist zu erwarten; bei Beginn der Nierensymptome über 9 - 10 Tage nach der  Pilzmahlzeit treten oft eher milde  Verläufe auf.  Im Urin findet sich Blut und Eiweiß im Blut ein Anstieg der harnpflichtigen Substanzen. Sonstige Beschwerden können sein Kopfschmerzen, Kältegefühl mit Frösteln, vorübergehende Gelenk- und Muskelscherzen und leichte Leberenzymerhöhungen.
Der Pilz sorgte in Polen für eine Massenvergiftung, bei der 102 Menschen erkrankten und 11 davon starben. Zuvor war die Art nicht als Giftpilz bekannt.

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