Fichtensteinpilz, Herrenpilz Boletus edulis

Wachsen Pilze bei Vollmond besser? Fichtensteinpilz, Herrenpilz Boletus edulis
 

Was ist dran am Mondeffekt auf Pilze?
Von Hans Halbwachs, Danziger Str. 20, 63916 Amorbach, E-Mail: halb.wax@onlinehome.de

Dieser Beitrag stand  in Tintling 54, Heft 1/2008.

Ein Google-Streifzug durch das Internet ergab, dass sich verschiedene Länder dem „Mondeffekt“ in verschiedener Weise nähern - oder auch nicht. Hier eine Auswahl: Argentinien, Australien, Chile, Kanada, Spanien, USA: so gut wie kein Thema, abgesehen von einigen wenigen Resultaten im Zusammenhang mit den wohltuenden Wirkungen von psychoaktiven Pilzen. Narrische Schwammerl, aha!
Österreich: kaum Interesse, eher ironisch-skeptische Haltung.
Großbritannien: wenig Interesse, aber wenn, dann im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Pilzen an eine offenbar esoterisch orientierte Klientel, die den Mond in allen Lebenslagen als prägend ansieht oder sich verwandten Lebensritualen verschreibt, z.B. Feng Shui.
Frankreich: Interesse mittelmäßig ausgeprägt, Pilzsammler billigen wie in Deutschland dem zunehmenden bis Vollmond die meisten Chancen zu, viele und gute Pilze zu finden. Es gibt aber auch Franzosen, die bei Vollmond gesammelte Pilze für giftig halten.
Italien: ebenfalls kein ausgeprägtes Interesse, aber wenn, dann häufig in Verbindung mit der Suche nach Trüffeln und Steinpilzen, und dann bevorzugt bei Neumond.
Deutschland: reges Interesse, relativ wenige Skeptiker, Befürworter sehen den aufgehenden bis Vollmond als günstige Sammelzeit an.
Schweiz: Interesse und Ausprägung ähnlich wie in Deutschland. In der Schweiz (etwas weniger deutlich auch in Deutschland) wird außerdem dem Mondeffekt in Verbindung mit der Qualität von Holz große Beachtung geschenkt (sog. Mondholz). Wobei sich aber - wie in Großbritannien - der Eindruck aufdrängt, dass damit vor allem eine bestimmte Kundengruppe angesprochen werden soll.

Das Für und Wider

Diese sicher nicht repräsentative Recherche zeigt, dass es ein breites Spektrum an Gläubigen und Ungläubigen gibt. Ungläubige berufen sich in aller Regel darauf, dass es „keine gesicherten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse gibt, die einen mondgesteuerten Effekt auf Lebewesen bestätigen“.
 Eine typische Aussage eines Gläubigen oder zumindest Zugeneigten: „Ich kenn' diese Weisheit auch von meinen Großeltern.
Deshalb gehen wir auch meistens um die Vollmondzeit eines Monats in die Pilze -

und bisher hat's auch immer funktioniert. Aber es muss auch das Wetter danach gewesen sein.“
 
Wenden wir uns zunächst den Befürwortern zu: Die Anmerkung in puncto günstigem Wetter mag zu denken geben und dem Skeptiker Wasser auf seine mykologischen Mühlen schütten. Andererseits gibt es aber viele Erfahrungsberichte, in denen der Mondeffekt als bestimmend beschrieben wird. Schließlich ist z.B. das Erscheinen des Vollmondes aufgrund der Planetenmechanik unabhängig von der geografischen Lage. Wenn also, sagen wir, in der Ukraine Vollmond herrscht, dann auch beispielsweise in Nordirland. Dabei ist der volle Mond immer um Mitternacht am höchsten Punkt im Himmel, was zu einer bis zu 24-stündigen Verschiebung zwischen Beobachtungsorten führt, je nachdem, auf welchem Längengrad man sich befindet. Was kaum relevant für die Einschätzung des Mondeffekts ist.

Skeptiker des Mondeffekts
wähnen Motto grosso die Naturwissenschaft hinter sich. Meist wird der Effekt als fraglich dahingestellt, mit nur selten unangreifbarer statistischer Absicherung. Aber auch unter Naturwissenschaftlern gibt es Vertreter, die dem Mondeffekt bei biologischen Vorgängen einiges Gewicht geben (z.B. Endres & Schad 1997). Der nächtliche Beleuchtungseffekt wird genauso angeführt wie der Hinweis auf den Schwerkrafteinfluss unseres Trabanten, vor allem auf die Gezeiten. Auch die ungefähre Übereinstimmung der Zeitspannen des weiblichen Fruchtbarkeitszyklus und des Mondzyklus wird immer wieder genannt. Dennoch, ich gebe zu, meine Sympathie gehört eher den Skeptikern. Ich möchte deshalb zunächst Ansichten bzw. Argumente gegenüberstellen und dann versuchen sie abzuwägen.

Berichte von Pilzsammlern

Viele Praktiker berichten einen Zusammenhang von Fruktifizierungsschüben und Vollmond. Bei solchen Einschätzungen ist das „Frauen-sind-schlechte-Autofahrer-Syndrom“ zu bedenken. Der Glaube an einen Effekt führt dazu, dass dazu passende Ereignisse einen höheren Stellenwert erfahren, als unpassende. Sprich: Wenn Frau ungeschickt einparkt, wird das als typisch empfunden. Tollpatschige männliche Einparker gelten dagegen als Ausnahme, weil z.B. alt und deshalb vertrottelt, was ja auch nicht ganz vorurteilsfrei ist. Um solchen selbst gestellten Fallen aus dem Weg zu gehen, sollten Pilzfreunde ihre Beobachtungen sorgfältig und systematisch festhalten, was leider kaum passiert. Aber selbst bei zunächst gut dokumentierten Ergebnissen ist Vorsicht geboten, wie der engagierte Tintling-Artikel des Ehepaares Hirschmann & Hirschmann (2000) zeigt. Aus den beiden Skeptikern wurden bei der Aufarbeitung ihrer Daten zunächst Gläubige. Ihre Berechnungen schienen die Existenz des Mondeffekts klar zu belegen. Erst nachdem die Hirschmanns ihre Daten Guiard (2002) für eine Neubewertung zur Verfügung stellten, kam heraus, dass sie auf statistischem Glatteis ausgerutscht waren und dass sie zudem ungewollt Daten von voreingenommenen Sammlern verwendet hatten (Siehe Internet: www.anomalistik.de/zfa_pdf/guiard.pdf). Selbst Plantiko (2002), ein bekennender Astrologe, bestätigt mit einer anderen statistischen Methode Guiards Einschätzungen.  
 
Erfahrungswissen unserer Eltern und Vorfahren
Erfahrungswissen ist dann ein Schatz, wenn es auf gelebte Erfahrung zurückgreift. Ein eindringliches Beispiel ist das Wissen von Ureinwohnern tropischer Wälder über Naturheilmittel. Das funktioniert aber nur, wenn es im direkten Kontakt mit der Natur praktiziert wird. Überlieferte Erfahrung ist mit der Zeit gesellschaftlichen und spirituellen Verformungen unterworfen, wie die unterschiedliche Einschätzung der günstigsten Mondphase in Italien und Frankreich überdeutlich zeigt.  
 
Wissenschaftliche Studien

Auch nach langer Suche habe ich keine Studie gefunden, die einen Effekt des Mondes nachweist.
Die Wissenschaft lehnt einen Effekt des Mondes auf Pflanzen und Pilze ohnehin ziemlich pauschal ab
und stuft ihn darüber hinaus als esoterische Wunschvorstellung ein. Das mag schon stimmen, ist aber kein Argument, das durch wissenschaftliche Sachlichkeit überzeugt. Dass es auch fairer geht, zeigen Bues & Triebel (2004) in ihrem Aufsatz zu Mondholz, in dem sie u.a. überlieferte Deutungen zum Mondeffekt nicht abwerten, aber vor übereifrigem bzw. unqualifiziertem Marketing des Mondeffekts warnen. Meine eigenen Untersuchungen zum Mondeffekt (Halbwachs 2007) anhand einer wöchentlichen Auszählung von Pilzen in einem definierten Waldstück in den Jahren 2000 bis 2003 stützen eher die Thesen der Skeptiker. Die folgende Grafik zeigt einen exemplarischen Verlauf, aus dem ein Zusammenhang zwischen Mondphasen und dem Erscheinen von Fruchtkörpern kaum ableitbar ist. Aber auch eine rechnerische Überprüfung aller Daten aus den vier Untersuchungsjahren ließ einen Mondeffekt als unwahrscheinlich erscheinen. Ein endgültiger Nachweis, dass der Effekt eben doch kein Effekt ist, war allerdings nicht möglich, weil das wöchentliche Aufzeichnungsraster dafür ein wenig zu grob ist und zur statistischen Absicherung längere Zeitreihen sinnvoll wären. Richter (2006) hat in seiner überzeugenden Arbeit Zeitreihen über mehrere Dekaden mit einer meiner Vorgehensweise ähnlichen Methode ausgewertet. Er kommt zu dem noch deutlicheren Ergebnis,
dass kein Zusammenhang mit dem Auftreten von Pilzfruchtkörpern und Mondphasen erkennbar ist.

Die Wissenschaft tut sich insgesamt mit der Wahrheitssuche bei biologischen Phänomenen schwer, weil es wegen der vielen bekannten und unbekannten Einflussfaktoren fast immer argumentative Schlupflöcher gibt. Vielleicht hilft uns bei der Beurteilung ein Blick auf die möglichen physikalischen Einflüsse des Mondes.

 Wirkungen des Mondes auf die Erde bzw. ihre Lebewesen
Widmen wir uns zunächst der Beeinflussung der Schwerkraft. Der Mond wird als Verursacher der Gezeiten wahrgenommen. Daraus wird mit Hilfe von ein paar Vermutungen flugs die Erkenntnis gezaubert, der Mond wirke auf den Wasserhaushalt von Pflanzen und, na klar, von Pilzen. Nun zu den Fakten. Abgesehen von der Tatsache, dass auch die Sonne Einfluss auf die Gezeiten hat, werden Ebbe und Flut durch sehr komplexe Gravitations- und Strömungsvorgänge verursacht. Der Mond ist dazu notwendig, hat aber mehr eine auslösende Wirkung. Sein Einfluss verursacht lediglich eine Gewichtsänderung von bis zu 0,0001 Mikrogramm pro Gramm Wasser. Kaum vorstellbar, wie dadurch der Wasserhaushalt von Pilzen oder Pflanzen (Mykorrhizapartner!) beeinflusst werden soll. Schließlich müssen Pilze Wasser in Fruchtkörper von bis zu 25 cm Höhe oder sogar mehr transportieren. Das entspricht einem Druck von rund einem Gramm pro Zentimeter Fruchtkörperhöhe und Quadratzentimeter. Was soll da eine Gewichtsänderung durch den Mond von einem Zehntel eines Promille ausrichten? Viele Pilze sind sogar in der Lage, weit größere Widerstände bei ihrem Wachstum zu überwinden. Man denke nur an den asphaltbrechenden Stadtchampignon (Agaricus bitorquis). Mehr zu Mond und Gezeiten findet sich übrigens unter http://de.wikipedia.org /wiki/Gezeiten.

 Dann gibt es viele Pilzsammler, die sich fragen,
ob das Mondlicht für Wachstumsschübe bei Pilzen sorgen könnte.
Erneut die Fakten: Es ist ja nicht zuletzt unter Pilzzüchtern bekannt, dass für die Bildung von Primordien und die Ausbildung der Fruchtkörper Licht erforderlich ist, und zwar nach Stamets (1993) grün-blaues Licht für die meisten gezüchteten Arten (Farbtemperatur 6500 Kelvin, wie intensives Tageslicht). Die verwendeten Lichtintensitäten sind hoch, nämlich überwiegend zwischen 500 und 1000 Lux. Der Mond hingegen scheint auf uns mit einem eher rötlichen Licht von etwa 4100 Kelvin mit einer Intensität von sage und schreibe 0,2 Lux bei voller Scheibe. Das kann es wohl nicht sein. Aber was ist mit den (wenigen) Großpilzen, die einen ausgeprägten Tag-Nacht-Zyklus aufweisen, z.B. mit dem Struppigen Tintling (Coprinopsis cinereus, Winterstein 2001)? Hier sei die Frage erlaubt, wie der Mond mit seiner geringen Helligkeit, selbst im Vergleich zu einem verhangenen Herbsttag (mindestens 900 Lux), einen nachvollziehbaren Einfluss auf diesen Rhythmus haben kann? Andererseits gibt es Korallen, für die der Vollmond (bei wolkenarmem Himmel) Auslöser ihrer Fortpflanzungstätigkeit ist. Welchen Nutzen ziehen diese Organismen aus einer solchen Synchronisierung? Vielleicht um Fressfeinde durch die schiere Menge an Larven auszupunkten. Es kann aber auch sein, dass dadurch eine breitere Durchmischung des Genpools erreicht wird, was zu einer höheren Anpassungsfähigkeit überlebender Larven führen sollte. Sollte ein solcher Mechanismus auch bei Großpilzen wirksam werden, fehlt es uns bislang an Daten, die neben der Auszählung von Fruchtkörpern bzw. der Erfassung der Biomassen z.B. auch die tatsächliche Lichtintensität je nach Bewölkung während der Mondnächte ausweisen. Dann gab es Untersuchungen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich durch Zürcher (2000). Er erwähnt im Zusammenhang mit Mondholz u.a. die Möglichkeit, dass der Wasserhaushalt in Holzzellen auch durch die elektrische Teilchenstrahlung der Sonne beeinflusst wird (3Sat.online 2003). Der Mond schirmt demnach bei Neumond diesen „Sonnenwind“ ab und wirkt auf gewisse Pflanzenstrukturen ein, weil deren bioelektrisches Potential beeinflusst werden könnte. Es geht letztlich um ionisierende, biologisch wirksame Strahlung. Es ist also nicht von vornherein von der Hand des Mykologen zu weisen, dass an der Hypothese etwas dran ist. Man muss jedoch im Auge behalten, dass der magnetische Gürtel, die Ionosphäre und die Atmosphäre diese Strahlung weitgehend abschwächen. Der Sonnenwind ist aber alles andere als gleichmäßig. Der ausgesendete Partikelstrom schwankt extrem, je nach Auftreten von Sonnenflecken und Sonneneruptionen. Lebewesen reagieren auf ionisierende Strahlung umso mehr, je mehr Energie sie besitzt, auch auf die kosmische Strahlung. Die wird wiederum bei niedriger Sonnenaktivität mehr gedämpft als bei hoher. Was bedeutet das alles? Ehrlich gesagt, ich bin nicht sicher. Die hohe Schwankungsbreite des Sonnenwindes spricht aber mehr gegen einen Mondrhythmus, als dafür. Um mehr Klarheit in diesen Aspekt zu bringen, müsste man die Verläufe von Pilzaufkommen im Zusammenhang mit der Sonnenaktivität und den Mondphasen langjährig analysieren. Abgesehen von diesen theoretischen Überlegungen: Mir ist es trotz intensiver Suche nicht gelungen, nach dem Erscheinen des Artikels von Zürcher (2000) weitere Arbeiten von ihm an der ETH Zürich zu diesem Thema zu finden. Lediglich eine besorgt klingende Leserzuschrift in der Monatszeitung der ETH von Bariska et al (2001) taucht noch auf, in der sie gegenteilige Ergebnisse anführen und die wissenschaftliche Relevanz der Arbeit Zürchers in Frage stellen. Gehrig (2004) erwähnt in seiner umfangreichen Dissertation, in der er u.a. das bioelektrische Potential von Bäumen beleuchtet, mit keinem Wort einen Mondeffekt oder Zusammenhänge mit dem Sonnenwind. Seine Arbeit zeigt, dass bioelektrische Schwankungen einem Tagesrhythmus unterliegen und darüber hinaus stark durch Witterungseinflüsse beeinflusst werden. Weitere Recherchen zu möglichen biologischen Effekten des Sonnenwindes oder der Abschirmung desselben verliefen im Sande, die Spur verliert sich also. Daraus mag nun jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.

Was gibt es noch an messbaren Mondeinflüssen? Ich fürchte, das war es dann schon. Weitere wahrgenommene oder vermutete Effekte sind tatsächlich beim derzeitigen Stand der Wissenschaft nicht begründbar. Auch anthroposophisch orientierten Forschern gelingt es nicht, ein schlüssiges Konzept vorzuweisen, selbst wenn für einige wenige Organismen mondabhängige Lebensphasen nachgewiesen werden können (Schad & Endres 1997).
Was meinen Züchter? Es mag enttäuschen, aber sie meinen nichts, aber auch gar nichts. Der Mond kommt bei Züchtern weder in den mir zugänglichen Werken (Hawlik 1983, Lelley 1978, Stamets 1993), noch im Internet vor. Aus meinen Augen ein herber Rückschlag für die Befürworter des Mondeffekts. Klar, Pilzzucht ist ein Geschäft. Wer wollte also der Konkurrenz verraten, ob der Mond nun einen Effekt auf die Zucht bzw. Ernte hat oder nicht? Paul Stamets, ein kenntnisreicher Fachmann zum Thema, hat allerdings einen anderen Geschäftsansatz. Er züchtet nicht nur, sondern verkauft das Drumherum, also Gerätschaften, Pilzbrut usw. (www.fungi.com). Wenn es den Mondeffekt aus seiner Sicht gäbe, würde er das in jedem Fall seiner Kundschaft mitteilen, so wie er alle sonstigen Tricks der Pilzzucht detailliert in seinen Büchern beschreibt (z.B. Stamets 1993), weil das zweifelsfrei geschäftsfördernd ist.
Was besagt das alles?

Um den Effekt des Mondes auf Pilze statistisch abschließend beurteilen zu können, sind bislang zu wenige Daten erhoben bzw. nach strengen wissenschaftlichen Maßstäben ausgewertet worden. Unabhängig davon geben mir aber die teilweise widersprüchlichen oder schlicht nicht auffindbaren Informationen aus den von mir recherchierten elf Ländern zu denken. Auch die Fakten über mögliche physikalische Effekte des Mondes, verbunden mit den Überlegungen zu den biologischen Vor- oder Nachteilen, verstärken meine Zweifel. Aus meiner Sicht versetzt aber gerade das ausnahmslose Fehlen von Kommentaren zum Thema aus dem Lager der Züchter, dem „mykologischen Mondeffekt “einen deutlichen Stoß.
Esoterisch orientierte Pilzfreunde können das vielleicht nicht ohne Weiteres akzeptieren. Für den Einen mögen meine Schlussfolgerungen enttäuschend, aber nachvollziehbar sein, während andere wieder zustimmend mit dem Kopf nicken, weil „wir es ja schon immer gewusst haben“.
Es gibt halt bei solchen Themen ein breites Spektrum an (Vor-) Urteilen zwischen brüsker Ablehnung und glühendem Glauben - immer ein Zeichen von zu wenig Faktenwissen. Sicher ist aber wohl, dass sich die Objekte unserer mykologischen Leidenschaft im Zweifel anders verhalten, als wir aus mehr oder weniger guten Gründen vermuten. Es wird also auch weiter spannend bleiben.

Literatur

Bariska, M., Baum, S., Niemz, P. (2001) - Eine andere Sicht der Dinge (Leserbrief). ETH Life, die Monatszeitung der ETH Z ürich, 21.12.2001: 10
Bues, C.T. & Triebel, J. (2004) - „Mondholz “- alles erlaubt? Wald und Holz 3/04: 31 - 35
Endres, K.-P., Schad, W. (1997) - Biologie des Mondes. S.Hirzel, Stuttgart
Gehrig, M. (2004) - Methoden zur Vitalitätsbeurteilung von Bäumen, Vergleichende Untersuchungen mit visuellen, nadelanalytischen und bioelektrischen Verfahren. Dissertation an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, Diss. ETH Nr. 15341: 159 - 164
Gewalt, D. (2000) - Pilz-Astrologie (Leserbrief). Der Tintling, 2000/4: 9
Goldhahn, G. (2000) – Mondphasen und Pilzwachstum. Der Tintling, 2000/3: 6 - 7
Guiard, V. (2002) – Beeinflusst der Mond das Pilzwachstum? Eine Reanalyse. Zeitschrift für Anomalistik 2: 292-307 Halbwachs, H. (2007) - Phänologie von saprotrophen und Mykorrhizapilzen: Ein Beitrag zur Ökologie von Großpilzen in einem Kiefernforst der Rhein-Main-Ebene. Im November 2007 zur Publikation 2008 in der Zeitschrift für Mykologie eingereicht. Hawlik, W.J. (1983) - Waldpilzzucht für Jedermann. Verlag Dr. Richter GmbH München
Hirschmann, U. & Hirschmann, F. (2000a) - Mondphasen und Pilzwachstum. Der Tintling, 2000/1: 22 –23
Hirschmann, U. & Hirschmann, F. (2000b) - Mondphasen und Pilzwachstum. (Leserbrief) Der Tintling, 2000/4: 8 –9
Kegel, P. (2000) – Noch einmal zum Thema Mond und Pilze. Der Tintling 2000/3: 8 – 9
Richter, D. (2006) - Pilzwachstum und Mondphasen. Der Tintling 2006/2: 30 – 33
Lelley, J. (1978) - Pilze aus dem eigenen Garten. BLV München, Bern, Wien
Plantiko, R. (2002) - Mondphasen und Pilzwachstum. Website “Astrologische Untersuchungen www.astrotexte.ch/sources/others/ mondpilze.htm
Stamets, P. (1993) - Growing gourmet and medicinal mushrooms. Ten Speed Press, Berkeley CA
Winterstein, D. (2001) – Der Struppige Tintling (2. Teil). Der Tintling 2001/5: 23 –33
Zürcher, E. (2000) - Mondbezogene Traditionen in der Forstwirtschaft und Phänomene in der Baumbiologie. Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen 151/11: 417 – 424
3Sat.online (2003) - Mondholz, Volksglaube und Wissenschaft. 

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