Der Berindete Seitling Pleurotus dryinus wurde von Elias Fries zu Ehren von Albertini als Agaricus albertinii beschrieben. Johann Baptist von Albertini lebte von 1769 bis 1831. Er war - ähnlich wie J. Christian Schaeffer - in seinem Hauptberuf Geistlicher und Bischof der Herrenhutergemeinschaft in der Lausitz. Er veröffentlichte 1805 zusammen mit Lewis (Ludwig) David von Schweinitz in Leipzig das Buch "Conspectus fungorum ... " mit 1130 beschriebenen Pilzarten.Der Amerikaner Curtis Gates Lloyd (1859 - 1926) behandelt in seinen biographischen Skizzen Albertini nur nebenbei, so in Mycological Notes, Nr. 44 (Dezember 1916), wo er uns Lewis David von Schweinitz mit einem Porträt vorführt. Wir erfahren hier, dass Letzterer ein gebürtiger Amerikaner war und sich nur in seiner Jugendzeit bei Albertini in Niesky (Lausitz) aufhielt; Albertini gilt Lloyd als "Professor". In den botanischen Zeitschriften jener Zeit findet man kaum den Namen Albertini erwähnt, nur einmal in der Regensburger Flora, II (1819), S. 400, und dann (nach seinem Tode) in Band VI (1836), S. 616, in einem Bericht des Lausitzer Apothekers Burkhardt, der ihn als "Mann von großer Wissenschaft und Gründlichkeit" rühmt. Tatsächlich besaß er eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe. Albertinis einziges Werk führt den Titel: Conspectus Fungorum in Lusatiae superioris Agro Niskiensi crescentium. E methodo Persooniana. Cum Tabulis XII aeneis pictis, species novas XCIII sistentibus. Auctoribus J. B. de Albertini L. D. de Schweinitz. Lipsiae sumtibus Kummerianis 1805. Es hat Oktavform und 376 Seiten; ist jetzt ziemlich selten (besonders, wie Lloyd angibt, in Amerika). Die 12 Tafeln enthalten meist je 5 bis 8 Arten und sind von Schweinitz gezeichnet und gemalt. In der 24 Seiten starken, vom Mai 1804 datierten Einleitung verbreitet sich der Autor über den Sinn und Zweck seiner Arbeit; er spricht zu uns in einem ziemlich harten und manchmal schwer verständlichen Latein. Wir erfahren, daß er besonders durch die Persoonschen Arbeiten zur Pilzkunde geführt wurde. Die großen und teuren Pilzwerke der damaligen Zeit: Bulliard, Schaeffer, Sowerby scheinen ihm nicht zur Hand gewesen zu sein. Albertini fand die Umgebung von Niesky mit den Bergwäldern, Heiden und Sümpfen sehr reich an Pilzen und erkannte viele als noch nicht beschriebene Arten. Quelle: Sebastian Killermann, Zeitschrift für Pilzkunde 3, 1932, leicht verändert. Pilze, die zu Ehren von Johann B. von Albertini beschrieben wurden: Albertiniella polyporicola (Jacz.) Malloch & Cain 1972 Cephalothecaceae Albertiniella reticulata Kirschst. 1936 Cephalothecaceae Agaricus albertinii Fr. 1821, heute Pleurotus dryinus, Pleurotaceae Coprinus albertinii P. Karst.; Agaricaceae Nectria albertinii Berk. & Broome 1861, heute Hypomyces rosellus, Hypocreaceae Polyporus albertinii Lloyd 1912, heute Inonotus albertinii, Hymenochaetaceae Uredo albertiniana Spreng. 1827; eine Anamorphe der Pucciniales Pilze, die Johann B. von Albertini beschrieben hat und die im Online-Pilzbuch stehen: Cystoderma cinnabarina, Zinnoberroter Körnchenschirmling, heute Cystodermella cinnabarina Rötende Tramete Trametes rubescens, heute Rötender Blätterwirrling Daedaleopsis confragosa Merulius destruens var. domesticus . Echter Hausschwamm Serpula lacrymans zurück zum Index der Autoren |