Frühlings-Weichritterling, Cognacfarbener Weichritterling Melanoleuca cognata Weichritterlinge (Melanoleuca) online: Melanoleuca cognata . Frühlings-Weichritterling Melanoleuca exscissa . Blassgrauer Weichritterling Melanoleuca grammopodia . Rillstieliger Weichritterling Melanoleuca polioleuca . Gemeiner Weichritterling Melanoleuca rasilis . Glatter Weichritterling Melanoleuca substrictipes . Weißer Almen-Weichritterling Melanoleuca verrucipes . Raustiel-Weichritterling Gemeiner Weichritterling Melanoleuca melaleuca auf dem Umschlag von Tintling 45 ------------------------------------------------------------------------------ Kapitel 26 September 1999 Der Besuch beim Pilzsachverständigen Dr. Theobald Schwammreuther fand am Sonntag, dem 5. September statt. Einen Tag vor Herberger`s Dienstantritt nach dem fast fünfwöchigen, sehr erholsamen Urlaub mit seiner Frau an der Nordsee. Sie hatten bereits vor Reisebeginn telefonisch eine Exkursion mit dem Pilzkundigen für den heutigen Tag vereinbart und sowohl der Beamte als auch seine Frau freuten sich auf diesen angenehmen Urlaubsausklang. Für Herberger war es nicht die erste Pilzwanderung. Er hatte bereits einschlägige Erfahrungen, von denen die allererste ungefähr zehn Jahre zurücklag. Seinerzeit war er auch dienstlich unterwegs. In den Jahren nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wurden Pilze, vornehmlich Speisepilze, auf ihre Strahlenbelastung überprüft. Dazu mußten die Pilze gesammelt, korrekt benannt, gewogen, etikettiert und eingefroren werden. Anschließend wurden sie in ein Institut gebracht, wo eine quantitative Bestimmung der Caesium- und Jod-Isotope vorgenommen wurde. Die ermittelten Werte waren sowohl von Pilzart zu Pilzart als auch regional höchst unterschiedlich. Heute waren nur bei vereinzelten Proben noch ein paar hundert Bequerel nachweisbar, so daß von einer erheblichen Strahlenbelastung keine Rede mehr sein konnte. Entsprechend wurden die aufwendigen Untersuchungen im hiesigen Raum vor zwei Jahren eingestellt. Herberger packte erneut der Zorn über das Lebensmittelgesetz und seine Frau mußte als einzige Gesprächspartnerin im Auto herhalten für Antworten zu einem Thema, von dem sie zuvor niemals etwas gehört hatte. „Stell dir nur mal vor: In der Zeit, als alle über Strahlen und Tschernobyl und verstrahlte Pilze redeten, da waren die Pilzexperten gefragt wie nie. Überall kamen sie zu Wort, in Zeitungen und im Fernsehen, durften Warnungen aussprechen, mußten beraten und bestimmen, waren in aller Munde. Kaum einer, der zur Hauptpilzsaison einen Termin frei gehabt hätte. Und das in einer Phase, in der kaum ein Mensch Pilze aß. Tintling 2004 |