Rötender Erdstern Geastrum rufescens Dieser Pilz wurde 1842 von dem italienischen Mykologen Carlo Vittadini (1800-1865) als Geastrum schaefferi beschrieben. Jacob Christian Schäffer war ein evangelischer Prediger in Regensburg, außerdem Botaniker, Mykologe und Erfinder. Er gab 1763 das erste Pilzwerk mit sehr schönen, handkolorierten Kupfertafeln heraus. Titel: "Fungorum qui in Bavaria et Palatinatu circa Ratisbonam Nascuntur Icones Nativis Coloribus. Regensburg", mit dem deutschen Untertitel: „Natürlich ausgemahlte Abbildungen baierischer und pfälzischer Schwämme, welche um Regensburg wachsen“. Insgesamt vier Bände mit 330 Tafeln. Das Geburtsdatum dort (und an anderen Stellen im Netz) ist übrigens falsch: Andreas Melzer hat eigens im Kirchenbuch nachgucken lassen. Dies übernahm freundlicherweise Dr. Konrad Kühne (Querfurt) und schickte eine Kopie nebst Übersetzung ins heutige Deutsch. Dort steht eindeutig und amtlich besiegelt, dass "Johann Christoph Schäffer am 2. Juni 1718 sein am 31. Mai früh 1/2 5 Uhr geborenes Söhnlein taufen und Jacob Christian hat nennen lassen". Hier die Urkunde: Und die Übersetzung: Andreas
hat
übrigens eine schöne
Seite gebaut mit
klassischer Pilzliteratur,
die man in den verschiedenen Bibliotheken online lesen oder herunterladen kann. Leider ist sie derzeit offline Im August-Tintling 2014 ist ein Beitrag von Andreas Melzer mit dem Titel "Genese einer Art". Es geht um die nomenklatorische Karriere von Psathyrella spadiceogrisea. Ist es nicht klasse, was der allein zu dieser einen Art zusammengetragen hat? Diese Pilze wurden zu Ehren von Jacob Christian Schäffer beschrieben; Agaricus schaefferi Pers. 1800; Agaricaceae Agaricus schaefferi Fr. 1821, heute Tricholoma luridum, Tricholomataceae Agaricus schaefferi Weinm. 1836, heute Neolentinus schaefferi, Polyporaceae Clavaria schaefferi Sacc. 1888; Clavariaceae Geastrum schaefferi Vittadini 1842, heute Geastrum rufescens, Geastraceae Helvella schaefferi Boud. 1907, Helvellaceae Neolentinus schaefferi Redhead & Ginns 1985, Polyporaceae Polyporus schaefferi Heufl. 1867; Polyporaceae Phyllosticta schaefferiae Gonz. Frag. & Cif. 1926, eine Anamorphe von Guignardia Pilze, die von Jacob Christian Schaeffer beschrieben wurden: Agaricus cyanoxanthus. später Russula flavoviridis Frauen-Täubling, heute Russula cyanoxantha Agaricus geminus, Basionym für Clitopilus geminus, den Würzigen TellerlingRodocybe gemina. Agaricus gilvus . Fuchsiger Röteltrichterling, heuteParalepista flaccida Agaricus glutinosus, Kuhlmaul, Rotzer, Schafsnase, heute Gomphidius glutinosus Agaricus rutilus, später Gomphidius rutilus, Kupferroter Gelbfuß, der hört derzeit auf Chroogomphus rutilus Agaricus silvaticus . Kleiner Wald-Egerling, Kleiner Blut-Egerling, in korrekter Schreibweise Agaricus sylvaticus Agaricus tigrinus . Tiger-Ritterling, heute Tricholoma tigrinum, T. pardinum oder T. pardalotum Boletus fulvus . Rotrandiger Baumschwamm, Fomitopsis pinicola Boletus juglandis . Schuppiger Porling Cerioporus squamosus Anhängselröhrling Boletus appendiculatus, heute Butyriboletus appendiculatus Cantharellus lutescens . Starkriechender Leistling, heute Craterellus lutescens Russula erythrocephala Hongo (als Agaricus virescens) . Grünfelder-Täubling, heute Russula virescens Russula erythropus, heute Roter Heringstäubling Russula xerampelina Xerocomus ferrugineus . Rotbraune Ziegenlippe, heute Boletus ferrugineus Jakob Christian Schäffer starb am 5. Januar 1790 in Regensburg zurück zum Index der Autoren. |