Grünspan-Träuschling Stropharia aeruginosa Pilzbücher in französischer Sprache Autoren der Bücher dieser Seite sind: Roland
Sabatier, Georges Becker, Hervé
Chaumeton, Francis Massart, Bruno
Donatini, Urwüchsiger, viel weniger exotisch, gleichwohl ebenfalls unverzichtbar zum bunten Bild des Marktes beitragend, muten seine Mitbewerber aus der Branche an: die Selbsterzeuger, die auf den Böden der überaus fruchtbaren und klimatisch begünstigten Gegend Gemüse und Obst anbauen und dieses ebenfalls auf dem Wochenmarkt in Pilzberg verkaufen. Der Blumenkohl aus der heimischen Scholle bringt gerade mal zwei Mark. Und während die Kunden pfennigfuchserisch vergleichen, ob die Kartoffeln von dem einen Händler vielleicht zwanzig Pfennig mehr kosten könnten als bei seinem Mitbewerber in der gegenüberliegenden Reihe, geben sie bei Emil Häubling locker fünf Mark für ein winziges Schälchen Erdbeeren aus genmanipulierter Oktoberzucht aus. Die Häublings selber haben nie mühsam die Erde beackert. Die handeln nur, veräußern das, was andere anpflanzen. So „kooperieren“ sie zum Beispiel mit den Landwirten des weitläufigen Anbaugebietes: Werner Häubling kauft von einem der Selbsterzeuger einen Blumenkohl für fünfzig Pfennig, verkauft ihn für zweimarkfünfzig und argumentiert, daß der dem Bauern in der Entstehung höchstens fünfundzwanzig Pfennig an Sachkosten verursacht hat. Die geldwerte Arbeit des Bauern verschwindet ungeschmälert in der nimmersatten Geldkassette des Werner Häubling. „Schließlich ist der blöde Bauer ja selber schuld, wenn er mehr Blumenkohl anpflanzt, als er verramschen kann“ meint er dazu nur. Daß die Gewinne aus diesen „kleinen Nebengeschäftchen“ noch dazu schwarz und steuerfrei in diverse ausgelagerte Taschen fließen, würde erst viel später zu erfahren sein. Das nächste Kapitelchen der Tödlichen Pilze ist an anderer Stelle zu lesen. zurück zum Tintling . Tintling 6/1999 |