Orangeroter HeftelnabelingRickenella fibula Egon
Horak ist ein Mykologe aus der Schweiz. Horakia Oberwinkler 1976, Verrucospora, Agaricaceae Horakiella Castellano & Trappe 1992, Sclerodermataceae Horakomyces Raithelhuber 1983, heute Melanomphalia, Tricholomataceae Psathyrella horakiana Raithelh. 1990, Psathyrellaceae Pluteus horakianus Rodr.-Alcánt. 2009, Pluteaceae Agaricus horakii Heinem. 1974, Agaricus horakii, Agaricaceae Agaricus horakii Raithelh. 1984; Agaricaceae Boletus horakii T.N. Lakh. & R. Sharma 1989, Boletaceae Ciboria horakii Svrèek 1960, Sclerotiniaceae Conocybe horakii Watling & G.M. Taylor 1987, Bolbitiaceae Cortinarius horakii E. Valenz. & Esteve-Rav. 1994, Cortinariaceae Entoloma horakii Courtec. 1984, Pouzarella minuta, Entolomataceae Hohenbuehelia horakii Courtec. 1984, Hohenbuehelia horakii, Pleurotaceae Inocybe horakii Raithelh. 1977, Inocybaceae Lactarius horakii Nuytinck & Verbeken 2006, Russulaceae Polyporus horakii Velen. 1922, heute Skeletocutis amorpha, Polyporaceae Pseudomitrula horakii Gamundí 1980, Leotiomycetes Psilocybe horakii Guzmán 1978, Strophariaceae Rhodocybe horakii Pacioni & Lalli 1984, Clitopilus horakii, Entolomataceae Tricholoma horakii Raithelh. 1972, Tricholomataceae Inocybe horakomyces Garrido 1988, heute Astrosporina avellana, Inocybaceae Buchbesprechung:
Egon Horak - Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 3-8274-1478-4, Hardcover, s/w, 24 x 17 cm, 555 Seiten, EUR 40.- Auf
dieses Buch haben viele lange gewartet, ist doch die vorausgegangene
Auflage schon über 20 Jahre alt: von 1983. Der Aufbau des Buches ist ganz ähnlich wie im vertrauten "Moser": Einleitung, Begriffserklärungen, Abkürzungen, Literatur, Systematischer Teil (Hauptteil), Zeichnungen, Index. Im Hauptteil gibt es einen Gattungsschlüssel und anschließend die Artenschlüssel. Die
nachfolgenden Ausführungen
beschränken sich auf das, was den Tintling
betrifft. Der von Frank Röger sehr sorgfältig dokumentierte, reich illustrierte, von den Nachbararten eindeutig abgegrenzte Boletus rubrosanguineus wird - völlig unverständlich - als Synonym zu Boletus rhodopurpureus geführt. Wobei weder der eine noch der andere mit dem Schlüssel bestimmbar wäre, weil Horak ausdrücklich schreibt: "Hym. (u. Po.) purpurrot...". Ein rotes Hymenium gibt es bei Boletus nicht, nicht mal beim Satansröhrling Boletus satanas, es sind allenfalls die Röhrenmündungen, also die Poren, die rot sind. Der deutlich und dauerhaft beringte Gürtelfuß Cortinarius parvannulatus hat laut Horak (S. 417) nur eine "gürtelförmige Velumzone bzw. genatterte Velumreste". Im Index fehlt er, (wie auch mindestens 57 weitere Taxa, aber dazu liegt ja ein Zettel bei, die so genannten "Addenda"...) Cortinarius caroviolaceus wird noch immer als Synonym zu Cortinarius aleuriatus geführt, obwohl das sowohl im Tintling als auch im JEC vor ausreichend langer Zeit eindeutig widerlegt wurde. Cortinarius anthracinus soll eine Dermocybe sein und sein kaum abtrennbarer Verwandter, Cortinarius purpureobadius, steht bei Telamonia. (!) Agaricus purpurellus (der heute Agaricus dulcidulus heißen muss) wurde unbegreiflicherweise in die Synonymie von Agaricus semotus verwiesen. Zu der auf mehreren Seiten sowohl im Tintling wie auch in der Z.Mykol. reich illustrierten und erstmals in dieser ausführlichen Form dokumentierten Phaeosolenia densa gibt es nicht den klitzekleinsten Literaturhinweis, und der Schüsseltext selbst ist antik und längst überholt. Wie so vieles in diesem Buch. Coprinus romagnesianus (u.v.a.) genießt wieder Artrang, die Gattungen Panaeolina und Anellaria (u.v.a.) sind von den Toten auserstanden und das fossile Taxon Tephrocybe confusa macht mich noch konfuser. Aaah, und die deutschen Pilznamen: Der Lehmfarbene Rasling Lyophyllum paelochroum heißt bei Ihnen, Herr Horak, Rauchgrauer Ritterling. Überhaupt nennen Sie so manchen Rasling einen Ritterling, was einen Pilzritter nicht nur rasend machend könnte, sondern auch bestätigt, dass Sie nicht gerade die neueste Literatur zu verwenden schienen. Da haben A. Bollmann, P. Reil und A. Gminder mit ihrem Abbildungsverzeichnis ein Buch abgeliefert, in dem sie sich um die deutschen Pilznamen wirklich verdient gemacht haben.. und Sie selbst erwähnen sogar den Wert dieses Buches ausdrücklich in Ihrem Vorwort... und dann sowas. Aus kupferrot wird beim Ihnen plötzlich blutrot (Cortinarius cupreorufus (S. 448) und aus einem Reizker wird ein Zeizker (S. 493). Erwähnte ich eigentlich schon die vielen Tippfehler in Ihrem Buch?... kein Wunder, wenn da so mancher Käufer rot sieht und gereizt ist... Nicht zu vergessen, der Zettel mit den "Errata" (die Rückseite der "Addenda"), der dem Buch ja schon im jungfräulichen Zustand beilag. Auch die nach einem ausgesprochen unorthodoxen, ja nicht mal erkennbaren System aufgeführten Bildreferenzen zu den einzelnen Arten geben zu merkwürdigen Gedanken Anlass...: Was den Tintling betrifft, so scheinen Sie auf irgend eine Weise zu einem oder zwei Heften gekommen zu sein, nämlich zu denen, aus denen Sie gelegentlich eine Abbildung zitiert haben. Und von der Mycologia Bavarica besitzen Sie vermutlich noch gar kein Heft... Ob die anderen aufgeführten Zeitschriften ähnlich unvollständig sind? Ja, das würde einiges erklären.... A
propos Zitate: Zum Üppigen Rübling (Gymnopus
luxurians) stand im
Tintling einiges. Vor etlichen Jahren schon. In Ihrem Buch ist davon
nichts zu sehen. Der Rübling wächst, soweit wir ihn
gut zu kennen
glauben, IMMER in luxuriös individuenreichen, eben
ÜPPIGEN Büscheln.
Deshalb heißt er auch so. Sie aber verweisen schon im
Eingangs-Schlüsselpaar auf einzeln
stehende, ausdrücklich NICHT büschelig wachsende
Rüblinge... Eine von
vielen Fallen für jemanden, der Pilze mit Ihren
Schlüsseln bestimmen
möchte. Aber
halt: Ganz so hart möchte ich nun doch nicht urteilen. Die
Bolbitiaceae
sind gut geschlüsselt. Diese Schlüssel sind von Anton
Hausknecht,
meistens gut nachvollziehbar und auf dem aktuellen Stand. Noch etwas: Für die nächste Auflage bitte ich dringend um eine Sporenpulver-Farbtafel. Die Ermittlung der Sporenpulver-Farbe halten Sie selber ja auch mit Recht für unverzichtbar, zumindest bei den Täublingen... Mein
persönliches Resümee: Ich kann Ihnen, liebe
Leser, den Kauf dieses Werkes nur wärmstens empfehlen. Warum?
Weil sein Erscheinen eine regelrechte Epidemie ausgelöst hat -
in Form der Verifizierung vergessener, überholter oder
eigenwillig interpretierter Taxa, der Suche nach
Originalbeschreibungen, Typusstudien und Referenzen, letztere auch und
besonders solcher von engagierten Feldmykologen. Diese Epidemie wird
voraussichtlich in der kommenden Pilzsaison ihren Höhepunkt
finden: Dann nämlich, wenn man Pilze mit dem "Horak" zu
bestimmen versucht. Bis dahin wird die Literatur, die eigentlich der
Autor hätte lesen sollen, mal gründlich durchforstet
werden. Und dabei werden sicher so manche übersehenen
Schätze zu Tage kommen. Dieser zu erwartende Effekt ist das
eigentlich Interessante an diesem Buch. zurück zum Index der Autoren . |