Der Birken-Tintling ist seit Februar 2003 erhältlich
Auf dem Titelblatt abgebildete Pilze:
Gelbblättriger Ritterling Tricholoma
fulvum
Zimtblättriger Birken-Wasserkopf Cortinarius subbalaustinus
Weißflockiger Gürtelfuß Cortinarius hemitrichus
Vielfarbiger Spei-Täubling Russula versicolor
Foto: Thomas Münzmay
Inhalt:
Zu diesem Heft 2
Pioniergesellschaften 4
Zwei einfache, aber sehr leckere Rezepte 17
Monogame Birken-Pilze 18
Die sehen es lockerer 26
Silieren von Pilzen 31
Wenn die Hexen fegen wollen 34
Der Butterpilz
als Birkenbegleiter 40
Überläufer und Fremdgänger 41
Blätterpilze auf Birke 42
Statistische Häufigkeiten des Vorkommens von
Nichtblätterpilzen an Birke 44
Birkenprosa 49
Die Feinschmecker 50
Pilze auf Birkenpilzen 54
Tiere bei Birken 56
Abgebildete
Pilzarten:
Erbsenstreuling Pisolithus
arhizos 4
Tongrauer Fälbling Hebeloma
crustuliniforme 4
Dunkelscheibiger Fälbling Hebeloma mesophaeum
5
Süßriechender Fälbling
Hebeloma sacchariolens
6
Umberbrauner Wasserkopf Cortinarius
umbrinolens 6
Rosastieliger Wasserkopf Cortinarius
vernus 7
Dickfüßiger Rißpilz
Inocybe curvipes 8
Weißfilziger Rißpilz Inocybe
jacobi
8
Spindelsporiger Rißpilz Inocybe
lacera 8
Weißrosa Rißpilz Inocybe
whitei 9
Bittersüßer Rißpilz Inocybe
dulcamara 9
Gilbender Erdritterling Tricholoma
argyraceum 10
Tricholoma scalpturatum var inocybeoides 10
Kokos-Milchling Lactarius
glyciosmus 11
Flaumiger Milchling Lactarius
pubescens 12
Falscher Birkenreizker Lactarius
torminosus 12
Flatter-Milchling Lactarius
theiogalus 13
Grasgrüner Täubling Russula
aeruginea 13
Wundroter Spei-Täubling Russula pulchella
(heute wieder Russula
exalbicans) 14
Vielfarbiger Spei- Täubling Russula
versicolor 15
Gemeiner Birkenpilz Leccinum
scabrum 16
Gelbgestiefelter Schleimkopf Cortinarius
triumphans 18
Birken-Gürtelfuß Cortinarius
bivelus 19
Weißflockiger Gürtelfuß
Cortinarius
hemitrichus 19
Zimtblättriger Birken-Wasserkopf
Cortinarius subbalaustinus 20
Geschmückter Gürtelfuß
Cortinarius
armillatus
Birken-Steinpilz Boletus
betulinus 21
Birken-Rotkappe Leccinum
versipelle 21
Blasshütige Rotkappe Blasser Birkenpilz Leccinum
roseotinctum 21
Verfärbender Birkenpilz Leccinum
variicolor 21
Graufleckender Milchling Lactarius
vietus 22
Birken-Speitäubling Russula
emetica var.
betularum 23
Zierlicher Birken-Täubling Russula
gracillima 23
Milder Glanz-Täubling Russula
nitida 23
Weißer Birkenritterling Tricholoma
stiparophyllum 24
Birken-Schneckling Hygrophorus
heydrichii 25
Orangegelber Scheidenstreifling Amanita
crocea 26
Gelbblättriger Ritterling Tricholoma
fulvum 26
Ziegelroter Täubling Russula
velenovskyi
27
Olivbrauner Herings-Täubling Russula
cicatricata 27
Gelber Graustiel-Täubling Russula
claroflava 27
Grauer Scheidenstreifling Amanita
vaginata 28
Speise-Täubling Rusula vesca 28
Schüppchen-Milchling Lactarius
spinosulus 29
Nordischer Milchling Lactarius
trivialis 29
Klebriger Violett-Milchling Lactarius
uvidus 30
Zottiger Violett-Milchling Lactarius
repraesentaneus 30
Olivbrauner Milchling Lactarius
turpis 31
Blutblättriger Hautkopf Dermocybe
semisanguinea 32
Purpurroter Hautkopf Dermocybe
purpurea 32
Klebriger Rißpilz Inocybe
splendens 33
Erdwarzenpilz Thelephora
terrestris 34
Rindenkrebs-Pustelpilz Nectria
galligena 36
Violetter Knorpelschichtpilz Chondrostereum
purpureum 36
Zinnoberrote Tramete Pycnoporus
cinnabarinus 38
Zunderschwamm Fomes
fomentarius 38
Nördlicher Stachelseitling Climacodon
septentrionalis 39
Ringloser Butterpilz Suillus
collinitus 40
Orangefuchsiger Milchling Lactarius
fulvissimus 41
Rehbrauner Dachpilz Pluteus
cervinus 42
Violetter Zärtling Entoloma
euchroum 42
Weißstieliges Stockschwämmchen Psathyrella
piluliformis 43
Geflecktblättriger Flämmling Gymnopilus
penetrans 43
Vielgestaltige Kohlebeere Hypoxylon
multiforme 44
Fleischroter Gallertbecher Ascoryne
sarcoides 44
Gezonte Tramete Trametes multicolor 46
Rotrandiger Baumschwamm Fomitopsis
pinicola 46
Krauser Aderzähling Plicatura crispa 47
Birkenblättling Lenzites
betulinus 47
Orangeroter Kammpilz Phlebia merismoides 48
Dreifarbiger Blätterwirrling Daedaleopsis
tricolor 49
Birkenporling Piptoporus
betulinus 50
Schiefer Schillerporling Inonotus
obliquus 51
Lundell´s Feuerschwamm Phellinus
lundelli 53
Birkenporling-Kissenpustelpilz Hypocrea pulvinata
54
Goldschimmel Hypomyces
chrysospermus 55
Steinreizker-Kernpilz Hypomyces lateritia
54
Aufsitzender Kugelpilz Nectria episphaeria
55
Außerdem ca. 80 Tierarten und eine Reihe Niederer
Pilze
Pilzporträts
Nr. 53: Erdigriechender
Wasserkopf Cortinarius
umbrinolens mit Verwechslungsart Cortinarius
casimiri.
Nr. 54: Weicher Dotter-Täubling Russula lundellii
mit
Verwechslungsart Orangeroter Graustieltäubling Russula decolorans
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Als Zugabe noch eine Fundsache aus der Zeitschrift für Pilzkunde 12/1929: 191
Ein merkwürdiger Fliegenpilz-Fund.
Von H. Schwitzer, Kassel.
Für meine Begriffe ist der Fliegenpilz (Amanita muscaria) der schönste und
farbenprächtigste Pilz unserer Waldflora. In keinem Jahre versäume ich es, ihn zur
richtigen Zeit im Walde aufzusuchen, wo ich ihn Jahr für Jahr immer an denselben
Stellen in allen Entwicklungszuständen finden und mich an seinen feinen Formen
und an dem herrlichen Zusammenklang von tiefsattem Scharlachrot mit schneeigem
Weiß erfreuen kann. Einmal, es war eine Dame, hörte ich die verwunderte Frage,
wie es denn nur möglich sei, daß ein so wunderschöner Pilz nicht gegessen werden
könnte und giftig wäre.
In diesem Jahre schien er ausbleiben zu wollen; er kam um so reichlicher, spät
im Oktober. Im Gegensatz zu diesen alle Jahre getreulich an denselben Stellen
wiederkehrenden Pilzen steht ein Vorkommen, das mir am Rande einer Birkenheide
unterkam, eine fast unglaubliche Zahl von Fliegenpilzen an einer Stelle, wo weder
vorher noch nachher sich jemals wieder ein solcher Pilz gezeigt hat. An dem
schmalen Fahrweg, der in die Heide führt, kurz vor den ersten Sträuchern, standen
an einer Seite des Weges mindestens 60 (mit Worten sechzig) Fliegenpilze in drei
Reihen hintereinander und einer neben dem andern, in drei Gliedern wie die Soldaten
aufmarschiert. Es war ein herrlicher Anblick, eine Farbensymphonie in Rot
und Weiß.
"Doch wie bald schwindet Schönheit und Gestalt."
Nach vierzehn Tagen,
die Buben, denen das Schöne nur den Zerstörungstrieb erregt, waren noch nicht
dahinter gekommen; es war noch nichts zertreten und zerschlagen, wie sah die
Kolonie aus? Das schöne Weiß verschwunden; die Hüte breit, unförmlich, verbogen.
in ihrer schmutzig bräunlichgelben Farbe zeugte nur noch ein leichter rötlicher Unterton
von verschwundener Pracht. Und wie gesagt, niemals, weder vorher noch nachher,
hat sich an dieser "Massenstelle" ein Fliegenpilz wieder gezeigt, während er in
der Heide selbst zerstreut ständig vorkommt.
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